"Die Kinder werden selbstsicher"
Bürger wenden sich gegen Kürzung bei Schulweghelfern
Schon seit 1972 gibt es den Schulweghelferdienst. Die Ehrenamtlichen stehen zu Schulbeginn und -schluss entlang großer Kreuzungen oder an neuralgischen Straßenpunkten im Umfeld der Grundschulen, um den Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen. Für dieses Ehrenamt stattet die Stadt die Helfer mit Schutzkleidung und Winkkelle aus und hilft die Polizei bei der Einweisung. Obendrein zahlt die Stadt eine kleine Aufwandsentschädigung. Organisiert werden die Einsätze von den jeweiligen Grundschulen.
„Tolle Sache“, meinte Katrin Högn (CSU), Mitglied im Bezirksausschuss 21 und 15 Jahre lang Schulweghelferin an der Peslmüllerschule. „Die Eltern können sich darauf verlassen, dass die Kinder durch den ehrenamtlichen Dienst sicher zur Schule kommen und brauchen nicht selbst ins Auto zu steigen. Das reduziert den Verkehr erheblich.“ Sie sei gerne Schulweghelferin gewesen. „Man ist an der Luft, kann helfen, erlebt durchweg freundliche Kinder, die mittags auch mal ihr Herz ausschütten, wenn es Stress in der Schule gab.“
Schulen unisono mit Riesenbedarf an Helfern
Den Kindern tun die Eltern mit dem selbstbestimmten Schulweg einen Riesengefallen, so auch Graciela de Cammerer (SPD). Sie betonte auch den sozialen Aspekt: „Die Kinder werden selbstsicher, können sich mit ihren Freunden verabreden und kommen einfach auch ganz anders in der Schule an.“
Doch leider fehlen an sämtlichen Pasinger und Obermenzinger Grundschulen Helfer. „An uns sind einige Schulen herangetreten, weil manchmal nicht einmal große Kreuzungen mit Schulweghelfern besetzt werden können. Im Prinzip suchen alle Schulen Freiwillige“, erklärte Sven Wackermann (CSU) aus dem BA. „Wir möchten gerne Werbung machen für diesen ehrenwerten Dienst für unsere Kinder und bitten Interessenten, sich an den Schulen zu melden.“
„Ehrenamt in Ehren halten!“
Leider kam in den Sommerferien ein Schreiben der Stadt an alle Schulweghelfer, dass die Aufwandspauschale für die verschiedenen Einsätze künftig zusammengefasst werden müsse. „Das heißt im Endeffekt: weniger Geld für die Helfer. Für uns ist das falsche Signal“, so Wackermann und initiierte einen BA-Antrag „Schulstadt Pasing braucht Schulweghelfer“ an die Stadt für eine bessere Vergütung.
„Wir müssen dieses wichtige Ehrenamt in Ehren halten“, bekräftigte auch BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang (CSU). „Es kann nicht sein, dass die Stadt in dieser Hinsicht sparen will. Mit weiteren Kürzungen kann die Stadt erst recht niemanden hinterm Ofen vorlocken.“ Constanze Söllner-Schaar als Sprecherin der SPD-Fraktion unterstützte das Ansinnen. „Das ist ein guter und richtiger Antrag. Schulweghelfer sollten eine höhere Aufwandsentschädigung bekommen.“
Lediglich Stadtrat Christian Müller machte auf die Abgabenordnung laut Steuerrecht aufmerksam. Die Grünenfraktion äußerten sich nicht zum Antrag, sondern bemängelten lediglich die Schreibweise. Am Ende verabschiedete der BA den Antrag einstimmig. Weitere Informationen zur Schulweghelfertätigkeit gibt es im Internet unter www.muenchen.de/Rathaus/kvr/strverkehr/verksicherheit und vor Ort in allen Pasinger und Obermenzinger Grundschulen.
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