"Der Verkehr ist schneller geworden"
Anwohner erleben Umgestaltung des Wensauerplatzes mit gemischten Gefühlen
Nach vielen Anträgen und Diskussionen im Bezirksausschuss 21 (BA) und in der Bürgerschaft in den vergangenen Jahren um eine ansprechende und vor allem für Fußgänger und Radfahrer sichere Straßenraumgestaltung am Wensauerplatz hatte das Kreisverwaltungsreferart (KVR) im Frühsommer neue Parkplatzmarkierungen vorgenommen. Ausschlaggebend dafür war der einstimmig im BA angenommene SPD-Antrag vom April, am Wensauerplatz schnellstmöglich für Sicherheit zu sorgen.
Dazu forderten die BA-Mitglieder verschränkte Parkbuchten und ein Verbot des Gehwegparkens. Mit diesen kostengünstigen Maßnahmen sollten Schulkinder, Rollstuhlfahrer und Kinderwagenbesitzer endlich freie Bahn auf dem Fußweg bekommen. Binnen eines Monats war die Forderung umgesetzt. „Wir haben uns über das schnelle Reagieren im KVR gefreut“, sagte Stadtrat Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA. „Optisch ist es eine hundertprozentige Aufwertung des Platzes. Der Wensauerplatz ist jetzt nicht mehr nur P&R-Zone für den Bahnhof, sondern man nimmt tatsächlich mal einen Platz wahr.“
Die Anwohner erleben die Umgestaltung mit gemischten Gefühlen. „Der Verkehr ist schneller geworden. Vor allem die Motorradfahrer und die vielen LKW nutzen die freie Fahrt zum Gasgeben. Die Schlangenlinien durch das versetzte Parken stört sie nicht“, heißt es in der Kritik. „Auch jetzt gilt grundsätzlich Tempo 30“, betonte Wackermann. „Das versetzte Parken hat daran nichts geändert.“ Klar sei die Straße optisch breiter geworden sei und die Fußgänger mehr Platz hätten. „Inwieweit der Wensauerplatz zur Rennstrecke geworden ist, werden wir uns anschauen. Gegebenenfalls muss das KVR nachbessern.“
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