"Das muss uns mal einer nachmachen!"
Kulturforum München West e.V. wählt neuen Vorstand und erinnert an Gudrun Koppers-Weck
Die neuen Vorstandsmitglieder und ihre Funktionen: Ulrich Rosenfelder für Kammermusik in Pasing, Evelyn Lang als Schatzmeisterin, zweite Vorsitzende Angela Scheibe-Jaeger, Vorsitzender Klaus Herber, Angelika Niehage-Kaiser als Schriftführerin und als Ansprechpartnerin für Mitglieder sowie zweite Vorsitzende Ulrike Turner (v.l.). (Foto: pi)
Das Kulturforum München West e.V. hat einen neuen Vorstand. Nach dem Tod der langjährigen Vorsitzenden Gudrun Koppers-Weck war diese Neuwahl erforderlich. „Wir verdanken Gudrun sehr viel. Sie war Ideengeber und Motivator für uns“, betonte der nun neu gewählte Vorsitzende Klaus Herber. Er habe allerdings als vormaliger zweiter Vorsitzender viele Entscheidungen und Projektanstöße aus nächster Nähe erlebt. „Ich führe die Arbeit nun weiter“, meinte er schlicht.
Das Programm sei hervorragend und für einen Kulturverein ungewöhnlich breit aufgestellt. „Wir haben Führungen, Ausflüge und Ausstellungen auf dem Programm. Dazu gibt es Stammtisch und unsere Kulturfrühstücke. Unsere Literaturarbeit steht gut da und wir haben mit der Wissenschaftsreihe eine Tradition begründet, die wirklich toll ankommt. Das muss uns erst einer nachmachen! Bei den Veranstaltungen müssen wir leider auch immer wieder Leute wegschicken, weil unsere Platzkapazitäten nicht ausreichen.“
Deutsch-türkisches Sommerfest
Die Wissenschaftsreihe sei im Übrigen eine Idee von ihm gewesen, so Herber. Als ein Wegführen von der Kultur sei die Reihe nicht zu verstehen. „Im Gegenteil, es ist eine Beschäftigung mit dem Leben und der Denkkultur und gehört deshalb ganz unbedingt in unser Programm“, sagte der 68-jährige pensionierte Gymnasiallehrer für Mathe und Physik.
175 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile und setzt sich vorwiegend aus Pasingern und Obermenzingern zusammen. „Wir verstehen uns als Kulturmacher im Stadtbezirk. Darin liegt unser kommunalpolitischer Auftrag. Doch als politischen Verein verstehen wir uns überhaupt nicht“, betonte Herber weiter. „Hier trennen wir Ämter und politische Ambitionen strikt.“ Auch im großen Vorhaben für dieses Jahr, dem deutsch-türkischen Sommerfest am 13. und 14. Juni mit der moslemischen Gemeinde Pasings, solle diese Offenheit zum Ausdruck kommen. „Wir wollen verbinden, eine Kultur des Gesprächs fördern und natürlich lokalen Künstlern eine Präsentationsmöglichkeit geben.“
Er freue sich sehr auf die neue Herausforderung. „Die Arbeit ist außerordentlich vielseitig. Das fordert mich und macht Spaß.“ Lange Zeit war er in seinem Heimatort Pfaffenhofen an der Ilm ehrenamtlicher Kulturreferent im Stadtrat und kennt den Umgang mit Künstlern, die Mühen der Ausstellungsvorbereitungen und das Gestalten von Programmen. „Daher habe ich einiges an Know-how, das hier im Kulturforum genau richtig ist. Außerdem ist das Vorstandsteam hervorragend. Wir werden an unsere Kulturforum-Traditionen anknüpfen. Visionen kommen später.“
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