„Das kann nicht so bleiben“
Bezirksausschuss 21 kritisiert Verkehrsführung in der Haberlandstraße
Vor einem Jahr diskutierte der Bezirksausschuss 21 (BA 21) über die Einführung der neuen Verkehrsführung in der Haberlandstraße stadteinwärts. Damals informierte das städtische KVR den BA über den Stadtratsbeschluss. Demnach galt ab sofort Tempo 30 in der Haberlandstraße. Zudem konnte der Individualverkehr vom Westkreuz kommend nur bis Volmstraße fahren.
Unter Vorbehalt willigte der BA damals ein. Sven Wackermann, damaliger Unterausschussvorsitzender für Planung, meinte dazu: „Im Sinne der Buslinien müssen wir tätig werden. Die Sperrung müsste allerdings im Ulrich-Kortler-Weg ansetzen, damit die Anwohner nicht abgehängt sind.“ Denn die müssten im Kreis über die Aubinger und die Bodenseestraße fahren, bis sie endlich in die Lortzingstraße einbiegen dürften. „Das ist kaum zuzumuten.“
Kritik von Anfang an
Auch nach Umsetzen der Maßnahme im Frühsommer riss die Kritik nicht ab. „Das ist das Thema im Stadtbezirk mit den meisten Zuschriften und Beschwerden an uns“, erklärte soeben Frieder Vogelsgesang, jetziger BA-Vorsitzender. „Die Haberlandstraße funktioniert einfach nicht, auch wenn wir das Grundthema mit Busbeschleunigung natürlich verstehen. Der Bus mag jetzt schneller sein. Aber ringsumher sind noch mehr Probleme erwachsen.“
Er ärgerte sich über den „Friss-oder-Stirb-Beschluss“. „Uns als Ortskundige hat man weder mitgenommen noch angehört, das geht einfach nicht.“ Auch im Unterausschuss Planung stand das Problem Haberlandstraße wiederholt auf der Tagesordnung.
Erklärung der Polizei und der MVG erwartet
„Wir haben uns dazu entschlossen, alle Bürgeranliegen und Empfehlungen zum Thema zu bündeln, damit wir lückenlos aufzeichnen können, wie sich die Gesamtlage verhält“, meinte Maria Osterhuber-Völkl, Vorsitzende des Unterausschusses Planung. Im Moment stehen die Antworten der MVG zum tatsächlichen Zeitrahmen des 57er Busses und der Polizeiinspektion 45 zur Verkehrskontrolle noch aus. „Die warten wir ab.“
In jedem Fall könne man davon ausgehen, dass die Bürgerschreiben nur die Spitze des Eisbergs sind. „Es schreiben ja nicht alle, die sich aufregen. Der Tenor der Schreiben ist übrigens immer gleich: Schikane, Irrsinn, unzureichender Beschilderung und dazu scheint das allen egal zu sein, weil nie jemand kontrolliert“, berichtete Maria Osterhuber-Völkl. „Wir im Unterausschuss grübeln auch, wie man die Situation lösen könnte.“
Bis zum Eintreffen der Erklärungen werde der BA nichts tun können. „Und dann sehen wir weiter“, so Vogelsgesang. „Ich denke, dass wir uns noch einmal mit den Entscheidungsträgern zusammensetzen müssen. Denn die Situation kann nicht so bleiben, wie sie jetzt ist. Das Thema ist noch nicht gestorben.“
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