"Das geht uns zu langsam"
Sechszügige Grundschule mit Dreifachturnhalle fürs Paul-Gerhardt-Gebiet erst 2021
Im neuen Wohngebiet an der Paul-Gerhardt-Allee werden in ein paar Jahren 6.200 Menschen zu Hause sein und noch einmal rund 800 Arbeitsplätze in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen entstehen. Auch Kindertagesstätten und eine Schule sind geplant. Im Jahr 2021 soll die neue Grundschule im Paul-Gerhardt-Wohngebiet fertig sein. „Das geht uns zu langsam“, kritisierte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung (UA) im Bezirksausschuss 21 (BA). „Man muss bedenken, dass schon jetzt die Nachbarschulen in der Osel- und der Grandlstraße aus allen Nähten platzen. Wenn dieser Zustand noch drei oder vier weitere Jahre andauert, gibt es dort ein echtes Chaos, weil der Zuzug schon in wenigen Monaten beginnt.“
Im UA hatten Vertreter des Baureferats und des Referats für Bildung und Sport die Baupläne inklusive Fertigstellungstermine vorgestellt. Demnach plant die Stadt eine sechszügige Grundschule nach dem Lernhaus-Konzept. Das heißt, dass für jede Klasse mehrere Räume zur Verfügung stehen, um individuelle Betreuung, aber auch Entspannungsinseln und Platz für die Nachmittagsbetreuung zu haben. „Das Konzept ist toll“, so Wackermann. „Wir begrüßen dies sehr. Und schön ist auch, dass statt der ursprünglich fünfzügigen jetzt eine sechszügige Schule entsteht.“
Mensa als Versammlungsstätte für 300 Personen
Die Schule wird wie folgt gegliedert sein: Auf der Tiefgarage entstehen Mensa, die auch als Veranstaltungsort für 300 Personen nutzbar ist, und Fachlehrräume im Erdgeschoss. Die nächsten drei Stockwerke sind für die Klassen vorgesehen. Das Gebäude wird aus zwei länglichen Quadern bestehen, die mit einem großen und hellen Treppenhaus miteinander verbunden werden.
Genau östlich neben dem jetzigen Lidl- und Rewe-Markt beginnt das Schulgelände mit dem Haupthaus, in östlicher Richtung schließen sich der Pausenhof und die Sportfreiflächen an, nämlich ein Allwetterplatz und ein Rasenspielfeld für den Schulsport. Den Abschluss des Schulgeländes bildet die Dreifachhalle mit Tribüne für 150 Zuschauer.
Sportanlagen für die Vereine öffnen
Wie die Vertreter der Referate mitteilten, brauche es keine Lärmschutzwand um die Sportanlagen herum, die ungestörtes Wohnen im Umfeld sichert. Dies habe ein Lärmgutachten ergeben. Die schulischen Aktivitäten seien ohne Zeitbegrenzung angesetzt, außerschulischer Sport könnte aber nur für maximal vier Stunden täglich erlaubt werden, so die Referate.
„Wir bedauern sehr, dass die Sportflächen nur an insgesamt vier Stunden außerhalb der Schulzeit nutzbar sind“, kritisiert Wackermann weiter. „Wir als BA möchten natürlich alle Vereine berücksichtigen und die Öffnung dahingehend verlängern. Außerdem ziehen wirklich sehr viele Kinder ins Neubaugebiet. Auch für sie wollen wir Freiflächen sichern.“ In einem interfraktionellen Antrag forderte der BA nun, die Nutzungsbedingungen zu überarbeiten. Auch der Vereinssport solle unbegrenzt stattfinden können, forderte das Gremium, „und die Nutzung der Freiflächen soll so geplant sein, dass diese ganzjährig sowie am Abend möglich ist, zum Beispiel durch den Bau eines Kunstrasenplatzes und einer Flutlichtanlage“.
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