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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Das Drama hinter dem Erfolg
C. Bernd Sucher liest aus seiner Doppelbiografie "Mamsi und ich"
Er hat mit magna cum laude über Martin Luther und die Juden promoviert. Er war Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung. Er ist Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film. Er ist Mitglied des PEN-Clubs und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Seine literarische Vortragsreihe ist Kult – C. Bernd Sucher hat es zu etwas gebracht. Mit Charme und Chuzpe.
Doch hinter dem Erfolg liegt ein Drama: Die Beziehung zu seiner Mutter. Das offenbart C. Bernd Sucher in seiner Doppelautobiografie Mamsi und ich: „Mein ganzes Denken und Handeln“ sagt er in einem Interview „war darauf fixiert, ihren Ansprüchen nicht nur zu genügen, sondern sie auch noch zu übertreffen.“ Denn „Meine Mutter hatte im KZ die Hölle erlebt. Wie konnte ich mir da rausnehmen, sie noch weiter zu verletzen und nochmals zu demütigen?!“
Die kühle Frau, die Jüdin, die ihren Sohn protestantisch erzog, ihn niemals küsste, ihn zeitlebens kritisierte, sie wollte einen Sohn, der alles wieder zurückgewinnt, was ihr, der verwöhnten Tochter aus großbürgerlichem Haus, genommen worden war. Das Buch bedeutete die Befreiung.
C. Bernd Sucher liest am Donnerstag, dem 9. Juli, um 19 Uhr im Park des Ebenböckhauses (Ebenböckstr. 11) in Pasing. Eine Anmeldung mit Angabe von Vor- und Nachnamen, Adresse und Telefonnummer beim Kulturforum München-West e. V. unter kulturforum.muenchen-west@web.de ist erforderlich. Der Eintritt kostet regulär 8 Euro, für Mitglieder 5 Euro. Die Veranstaltung findet nur bei schönem Wetter statt.
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