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"Das besondere Flair erhalten"

Notwendige Sanierung des Pasinger Viktualienmarkts könnte Ende 2015 beginnen

Zum wiederholten Mal war Boris Schwartz, Leiter der Münchner Markthallen, beim Bezirksausschuss Pasing/ Obermenzing (BA) zu Gast, um über die Umgestaltung und Sanierung des Pasinger Viktualienmarktes zu sprechen. „Unser Viktualienmarkt ist über 100 Jahre alt, also in wahrsten Sinn in die Jahre gekommen“, so Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung. „Gleichzeitig ist der Markt ein ganz wichtiger Teil von Pasing, von seiner Tradition und dem gesellschaftlichen Leben. Keine Frage, dass uns der Erhalt und das Wohlbefinden des Marktes, der Standlbesitzer am Herzen liegt.“

Aber nicht nur die Renovierung bei laufendem Markt interessierte die BA-Mitglieder. „Die Umgestaltung Pasings macht auch vorm Viktualienmarkt nicht halt“, so Wackermann weiter. „Wir wünschen uns eine ansprechende Durchwegung der Pasinger Mitte. Besonders die Nord-Süd-Achse fehlt bisher. Und die würde quer durch den Viktualienmarkt bis zur Landsberger Straße verlaufen. Dieser Wunsch wird von allen Fraktionen mitgetragen.“

Gemeinsam mit den Marktleuten

Schwartz erläuterte die Notwendigkeiten einer Grundsanierung. „Es geht um Brandschutzvorschriften, um die Erhaltung der Bausubstanz, die Einbindung des historischen Brauereikellers unterm Markt, um moderne Lagerung und Kühlung. Diese Sanierungsmaßnahmen warten übrigens auf alle festen Märkte in München.“ Doch bloße Modernisierung käme nicht infrage, „wir möchten das besondere Flair, das individuelle Gesicht jedes einzelnen Marktes erhalten“, so Schwartz. Für Pasing heiße dies, dass die quadratische, kastellartige Struktur bleibe.

„Für die gewünschte Durchwegung ergeben sich deswegen einige Punkte, die wir nur im Gespräch mit den Standbetreibern diskutieren können.“ Überhaupt sei ihm der Dialog mit den Marktleuten wichtig. „Sie haben das Know-how, sind hier schon viele Jahre und kennen die Kunden und die Pasinger Bedürfnisse. Wir wollen an jedem einzelnen Standbetreiber festhalten.“

Konzepte bis Herbst 2015 fertig

Der leere Laden, in dem vormals „Hermannsdorfer“ war, wird nach einem Wasserschaden zurzeit wiederhergestellt und neu vergeben. Der freie Platz genau am denkmalgeschützten Brunnen von Hans Osel bleibt für die kommende Zeit frei. „Ein bisschen Luft tut dem Markt gut“, so Schwartz. „Und hier gibt es dann auch Ausweichraum, wenn wir tatsächlich mit der Sanierung beginnen.“

Inzwischen habe man in einem europaweiten Ausschreiben ein Projektbüro gefunden, dass sich mit den Planungen und Konzepten für die Märkte auseinandersetzt. Ihm zur Seite stehen Architekten. „Alles Münchner“, freute sich Schwartz. „Ich bin sehr froh, dass wir in diesem europaweiten Suchen gerade auf Münchner gestoßen sind, die die Ausschreibung gewonnen haben.“ Nun würden schon fleißig die Ärmel hochgekrempelt und Konzepte erstellt. „Bis Hebst 2015 wollen wir damit fertig sein.“ Dann sollen die Pläne im Stadtrat diskutiert werden. Wenn alles gut läuft, können die Maßnahmen Ende 2015/Anfang 2016 beginnen. „Dieser Zeitplan ist zwar sportlich, aber machbar.“


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