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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Da muss sich was ändern!“
Bürgerbeschwerden über „Irmonherplatz“ im BA 21
Der so genannte Irmonherplatz in Pasing bezeichnet eigentlich nur den Triangel zwischen Kafler- und Irmonherstraße sowie den Bushaltestellen. Vor zehn Jahren setzte die Stadt mit der Fällung der vier riesengroßen Linden und der Anlage der Buswendeschleife dem grünen Fleckchen ein Ende und schuf ein neues kleines Parkstück samt Mahnmal für die Opfer des Todesmarsches aus dem KZ Dachau am Ende des Krieges. Dazu kamen Bänke und niedrige Sträucher auf die Platzfläche. Von der einstigen grünen Wiese blieb nicht mehr viel übrig, denn nun beherrscht der Busverkehr die Anlage.
Für die Bewohner ringsumher brachen damit unruhige Zeiten an. Zunächst installierte die Stadt den zentralen Taxistand übergangsweise an der Irmonherstraße, da die Taxis nach der Umgestaltung des Bahnhofs nicht mehr vorm Bahnhofsausgang stehen konnten. Die Anwohner beschwerten sich damals über die laut eingestellte Rufsäule, das permanente Telefonklingeln und laufende Motoren.
Kein Aushängeschild Pasings
In der letzten Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses 21 (BA) berichteten die Bewohner von anhaltenden Lärm- und Dreckbelästigungen durch verschiedene Menschenansammlungen am Platz. Clemens Bezdeka, ehemaliges BA-Mitglied, sprach für die Bewohner: „Alkohol, Verschmutzung, Lärm, Gewalt, Drogen beherrschen das Umfeld. Es wird immer schlimmer. Oft kommen bis zu 30 Leute und bleiben bis weit nach Mitternacht.
Mittlerweile sei der Durchgang beim Reisebüro schon geschlossen, um Leute fernzuhalten, so auch Monika Prestel im Namen ihrer Nachbarn. „Sie lassen ihren Müll überall liegen, kommen in die Innenhöfe und Hauseingänge auch für ihre Notdurft. Und das alles in Sichtweite der Kinder. Es ist unhaltbar, eklig und beschämend. Bitte lassen Sie uns gemeinsam eine Lösung finden.“
Schon die Schmierereien am Mahnmal rief den BA vor wenigen Wochen auf den Plan. Fraktionsübergreifend beschlossen die Lokalpolitiker Säuberungsaktionen. Zur aktuellen untragbaren Situation für die Anwohner verwies BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang auf AKIM – das allparteiliche Konfliktmanagement in öffentlichen Räumen der Stadt München. „Wir stehen mit AKIM in Kontakt, ein Bericht von AKIM liegt aber immer noch nicht vor“, so Vogelsgesang. Geplant seien Gespräche mit AKIM und den Grundstückseigentümern vielleicht noch im Dezember. „Wir bleiben dran. Die Situation muss sich ändern!“
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