Bürgersaal muss bleiben!
Lokalpolitiker für den Erhalt des Pasinger Postsaals
„Der Erhalt des Postsaals ist ganz wichtig für die Pasinger Bürger, ein Abriss wäre fatal“, betont Stefan Pilsinger, CSU-Bundestagskandidat für den Münchner Westen und Mitglied des Bezirksausschusses (BA) Pasing-Obermenzing. „Eine reine Wohngegend mit Geschäften hat überhaupt keine urbane Qualität. Wo sollen sich die Bürger treffen? Wo sollen Veranstaltungen stattfinden? Wo sollen die Vereine hin? Der Bürgersaal muss unbedingt bleiben!“ Alternative Veranstaltungsorte gebe es kaum in Pasing und Umgebung. „Die Wirtschaften sind oft viel zu klein, im Rathaus gibt es keine Bewirtung und in der Pasinger Fabrik spielt sich sehr viel Kultur ab. Hier gibt es schon ein Nutzungskonzept, die Pasinger Fabrik kann nicht alles aufnehmen.“
Schon 2002 hatte der damalige CSU-Stadtrat Thomas Schmatz einen Antrag auf Sanierung des Postsaals im Stadtrat gestellt. „Leider wurde der dann 2006 endgültig vom Kulturreferat mit dem Hinweis auf privatwirtschaftliche Verhältnisse abgelehnt“, bedauert Winfried Kaum, CSU-Ortsvorsitzender in Pasing. „Und sicherlich spielte bei der Ablehnung auch der Gedanke eine Rolle, schon zur Errichtung des Saals 400.000 DM zugeschossen zu haben.“
Abriss kann keine Alternative sein
Jetzt sei ganz klar der Eigentümer MONACHIA Grundbesitz GmbH & Co. KG Doblinger Unternehmensgruppe gefragt. Er habe die moralische Verpflichtung, den Postsaal zu erhalten. „Seit September haben wir die Sache als Dauerthema im BA“, so Pilsinger. „Nun sind Vertreter des Eigentümers in den Unterausschuss Planung eingeladen.“ Doch ebenso wie der Eigentümer müssten die städtischen Entscheidungsträger in die Verantwortung gezogen werden. „Es ist klar ein Versäumnis städtepolitischer Planungspolitik, wenn Stadtviertel veröden“, meint Pilsinger. „Und das wäre hier der Fall. Denn im weiten Umkreis um das eigentliche Pasinger Zentrum, den Marienplatz, gibt’s keinen Platz für ein geselliges Miteinander und für gelebte Bürgergemeinschaft.“
Das eigentliche Ziel, den historischen Marienplatz als Gegenpol zum Bahnhofsumfeld aufzubauen, könnte endgültig verfehlt sein, ärgert sich Pilsinger. „Wir bekommen schon kein pulsierendes Zentrum an die Stelle der Pappschachteln, sondern ein Hotel mit drei, vier Geschäften. Nun soll auch das Hotel Zur Post zur Gänze durch Wohnungen ersetzt werden. Die Verödung ist damit vorprogrammiert.“ Es sei jetzt das Gespräch mit den Eigentümervertretern im BA abzuwarten. „Und vielleicht können wir den Stadtteilmanager Joachim Vossen zur Mithilfe gewinnen“, ergänzte Kaum. Schließlich sei das Stadtteilmanagement für die Belebung des Pasinger Zentrums ins Leben gerufen worden.
In der nächsten BA-Sitzung am 7. Februar im ASZ Obermenzing, Packenreiterstraße 48 wird das Thema „Erhalt des Postsaals“ wieder auf der Tagesordnung stehen. Weitere Infos zum Postsaal sind unter www.csu.de/verbaende/ov/pasing/ sowie unter http://spd-pasing.de/ zu finden.
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