"Blaues Licht" zum Jahresbeginn
Märchengottesdienst für Erwachsene in der Himmelfahrtskirche
Am 1. Januar um 17 Uhr hält Pfarrer Hans-Martin Köbler seinen traditionellen Märchengottesdienst in der Himmelfahrtskirche. Die Tradition dazu hat er am 1. Januar 2000 begründet. Damals wollte er das besondere Datum mit einem ungewöhnlichen Gottesdienst würdigen. Dies war noch in seiner früheren Pfarrstelle an der Tutzinger Christuskirche. „Zur Idee eines Märchengottesdienstes hat mich meine Beschäftigung mit Märchen geführt. Mich interessieren die christlichen und psychologischen Aspekte in Märchen, die man immer wieder aufs Neue entdecken kann.“ Das allererste Märchen, das zu Gottesdienst-Ehren kam, war Sterntaler. „Die Gemeinde damals hat wunderbar und begeistert reagiert, so dass eine Fortsetzung für mich selbstverständlich war."
Für den jetzigen Neujahrstag hat Köbler sich das Grimmsche Märchen „Das blaue Licht“ ausgesucht, die Fabel über einen ausgedienten Soldaten, der seinen Sold auf ungewöhnliche Weise einfordert, die Prinzessin für sich arbeiten lässt und auch sonst nicht gerade nett auf seine Umwelt reagiert. Am Schluss erhält er Prinzessin und Königreich. „Eigentlich echt harter Tobak“, meinte Köbler dazu, „und ziemlich fies noch dazu. Es ist zu bezweifeln, dass die Beiden glücklich werden. So endet das Märchen, aber die Fragen gehen weiter.“
Welche Botschaften und Ratschläge das Märchen für uns in unserer modernen Zeit bereithält, darauf möchte Köbler ausführlich in seinem Gottesdienst eingehen. „Es ist sicherlich spannend und nicht frei von Ambivalenzen, so wie ein Märchen eben sein muss. Ich freue mich auf viele neugierige Gottesdienstbesucher.“ Die musikalische Umrahmung liefern wie immer Anna Peszko an der Orgel und Hannes Hogl am E-Bass, die Musik aus vier Jahrzehnten zum Thema ausgewählt haben.
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