Baustart im August
Wohnquartier an der Paul-Gerhardt-Allee
Das Baufeld zwischen Paul-Gerhardt-Allee und Bahngleisen ist riesig: rund 33 Hektar Grund umfasst es und wird Platz bieten für ein neues Dorf mit rund 5.500 Bürgern samt Schule, Sozialeinrichtungen, Einzelhandel und Gastronomie mit zusätzlich 1.000 Beschäftigten. Die Bauträger und Projektentwickler Baywobau Immobilien AG, die Bayerische Landessiedlung gemeinsam mit Berdux Liegenschaften, die MünchenBau Bauträger GmbH und die PANDION AG stellten das Bauvorhaben vor und gaben einen ungefähren Zeitplan für Beginn und Fertigstellung.
Das „PANDION PENTA“-Bauprojekt der Kölner PANDION AG mit einem Projektvolumen von rund 174 Millionen Euro startet gleich zu Beginn der Sommerferien. Pandion baut in zwei Bauabschnitten etwa 293 Eigentumswohnungen sowie 300 Tiefgaragen-Stellplätze. Bis Dezember 2019 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.
Kleinstadt auf der grünen Wiese?
Auch die Münchner Grund und die Baywobau Immobilien AG mit dem Bau ihres Gemeinschaftsprojekts „anders wohnen“ starten schon in diesem Sommer. Hier werden freifinanzierte Eigentumswohnungen und geförderter Wohnungsbau realisiert. Diese sollen ebenfalls bis Ende 2019 stehen. Und zu guter Letzt beginnt das Münchner Familienunternehmen MünchenBau sein Projekt „Belvedere“ für rund 165 Eigentumswohnungen – geplant vom Architektenbüro Allmann Sattler Wappner. Im kommenden Mai zieht die Bayerischen Landessiedlung in Zusammenarbeit mit der Berdux Liegenschaften GmbH nach und beginnt ihr Bauvorhaben.
Das Statement des PANDION-Vorstands zum Wohnquartier klingt vielversprechend: "gelungene Architektur, optimale Infrastruktur, Schule und Kinderbetreuung in ausreichendem Maße vorhanden", heißt es in der Pressemitteilung. Reinhold Raster von der PANDION: „Gleichzeitig ist die Innenstadt nur eine Schlagdistanz entfernt und das Quartier überzeugt mit einer guten Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr sowie die Autobahn A8.“
„Begegnungsverkehr auf dem Bürgersteig“
Auf die drängenden Fragen der konkreten Anbindung zum S-Bahnhof Pasing oder zum S2-Halt an der Berduxstraße, zum Schulbaustart oder zur Baustellenverkehr durch die Wohnstraßen der Umgebung hatten die Bauherren keine Antwort parat. Der Projektleiter der Pandion, Alexander Hirschbach, verwies an die Stadtverwaltung München und meinte, dass bezüglich des Baustellenverkehrs die Zufahrt über die Nusselstraße und Paul-Gerhardt-Allee aktuell leider alternativlos sei.
Die Anwohner der angrenzenden Straßen beschweren sich derweil über die LKW-Belastung im Wohngebiet. In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 21 (BA) klagten sie über „Begegnungsverkehr auf dem Bürgersteig“ in der Fraundorferstraße und „Betonmischer im Stundentakt“. „Wir bemerken eine Verantwortungslosigkeit der LKW-Fahrer. Das kann nicht sein“, bestätigte Willy Schneider (SPD) vom BA. „Zudem sind die Bauleiter nicht greifbar. Hier wird eine Gefährdung aufgebaut, die wir nicht gutheißen können.“
„Eine Fahrlässigkeit ohne Gleichen“, schimpfte auch Karl-Heinz Wittmann (ÖDP). Herbert Brüser (FDP) bemerkte zwar, dass diese Problematik überall im Münchner Westen zu finden sei und schleunigst ein Gesamtkonzept auf den Tisch müsse. Doch wollte der BA die Fragestellungen an der Paul-Gerhardt-Allee gesondert angehen. BA-Vorsitzender Romanus Scholz (Grüne) fasste zusammen: „Hier handelt es sich einfach um ein Spezialproblem. Wir haben auf lange Sicht eine Riesenbaustelle ohne gesicherte Zufahrtswege. Das sehen wir als problematisch an.“ Der BA vertagte das Problem und will sich nach der Sommerpause weiter mit dem Thema beschäftigen.
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