Bahnhofsuhr bleibt Wunschtraum
Runder Tisch mit BA, MVG und Bahn über Standort und Kosten
Der Pasinger Bahnhofsplatz bleibt ein Sorgenkind für den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA). Nicht genug der Diskussionen über Taxistellplätze vor oder neben dem Bahnhof, der Dauerforderung nach einem Wartehäuschen für den 56er Bus – auch der Wunsch nach einer zentralen Bahnhofsuhr bleibt vorerst unerfüllt. Der BA hatte Vertreter der MVG, des Baureferats und der DB AG zu einem Runden Tisch eingeladen. Wunschplatz des BA war und ist die Info-Stele für den Busverkehr genau vor dem Bahnhof mit einer mehrseitig einsehbaren Uhr.
Statikprobleme
Doch lehnte die MVG das direkte Anbringen der Uhr auf der Stele ab. Grund: die Statik könnte starkem Wind und anderen Belastungen möglicherweise nicht standhalten. Dafür benötige man neue Berechnungen und Genehmigungen. Das kostet viel Geld, wofür keiner aufkommen will. Die MVG sagte lediglich zu, die SWM als Bauträger zu gewinnen, so MVG-Vertreter Helmut Barthe. Die Bahn könne sich vorstellen, von Seiten der DB Technik/Gebäudemanagement einen Gestaltungsentwurf zu erbitten, wie Klaus Schneider von der DB AG meinte. Das Baureferat sei bereit, die Betriebskosten inklusive Wartung für die Uhr zu übernehmen, bestätigte Florian Hochstätter vom Baureferat.
Initiative der Apotheke
Nun geht der BA auf Sponsorensuche für die Bahnhofsuhr mit ungewissem Ausgang. Gleich gegenüber steht allerdings seit kurzem eine weithin sichtbare Uhr. Apothekerin Stefanie Igl-Obermüller hatte das Gezerre um die Bahnhofsuhr satt und ergriff die Initiative. „Es geht nicht, dass der Bahnhofsplatz uhrlos bleibt“, begründete sie. „Früher haben wir uns immer an der Uhr getroffen. Da konnte man sich wunderbar orientieren. So soll es auch künftig sein.“ Auf ihre Initiative gestaltete und fertigte Architekt Florian Igl die Uhr vis-à-vis des Bahnhofgebäudes. „Es ist ein klein wenig traurig, dass solche Sachen eher durch Privatinitiative funktionieren und die Stadtvertreter und große Bauherren zögerlich bleiben“, meinte die stellvertretende BA-Vorsitzende Maria Osterhuber-Völkl. „Für Pasing ist es toll, dass es solche Privatengagements gibt. Die Uhr ist schön, weithin sichtbar und schlägt uns die Stunde.“
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