Alle gefordert
Einbahnstraßenregelung vor der Oselschule
Lange Zeit kämpften Elternbeirat und Schule für eine Entzerrung der verkehrlichen Situation rund um die Oselschule. Vor allem nach Baubeginn im Paul-Gerhardt-Gebiet wuchs die Schülerzahl erheblich an. Nach Anträgen auf Verkehrsberuhigung, die bis ins Jahr 2018 zurückreichen, forderte der Elternbeirat im vergangenen Jahr drastische Maßnahmen: eine Einbahnstraßenregelung solle helfen, die Situation für die Kinder zu verbessern.
Denn mit Lastwagen-, Schleich- und Bringverkehr sei die Situation „oft brenzlig", wie Elternbeiratsvorsitzender Steve Gebhardt und der stellvertretende Elternbeiratsvorsitzender Michael Unger bei einem Ortstermin mit Polizei und Bezirksausschuss 21 (BA) im vergangenen Herbst deutlich machten. Zusätzlich zur Einbahnstraßenregelung kam die Grünen-Fraktion im BA mit weitergehenden Vorschlägen, wie zum Beispiel Baumpflanzungen oder Rotmarkierungen im Kreuzungsbereich.
Rücksicht der Eltern
Wie überall waren allerdings auch hier verschiedenen Meinungen zu hören. In der Oselstraße gelte zwar Tempo 30 und Halteverbot vor der Schule, „ich stelle trotzdem fest, dass sich sehr viele nicht daranhalten“, bedauerte Mona Konrad, Schulweghelferin seit vier Jahren, beim Ortstermin. Sie mahnte die Rücksichtnahme der Eltern an.
„Da werden die Kinder auch mal auf dem Zebrastreifen vor der Schule rausgelassen. Teilweise ist das schon äußerst gefährlich!“ Mit der Einbahnstraßenregelung käme zwar kein Gegenverkehr mehr in die Straße, aber der Verkehr könnte sich beschleunigen. Und Schulweghelfer würden sich kaum in den Reihen der Eltern finden.
Auf Probe für ein Jahr
Nun hat die neue Schule im Paul-Gerhardt-Gebiet eröffnet und nach Neuordnung der Schulsprengel hat sich die Schülerzahl in der Oselschule drastisch reduziert. Die neue Straßenregelung wurde wie geplant in Kraft gesetzt, soll allerdings nach einem Jahr auf Richtigkeit überprüft werden.
Gefragt sind nun die Schulfamilie in ihrer Überlegung nach gegenseitiger Rücksichtnahme, Anwohner auch von naheliegenden Straßen mit ihren Meinungen zum zusätzlichen Ausweichverkehr und die Lokalpolitiker. Denn der neue Schulsprengel ist nur noch ein Drittel so groß wie der herkömmliche, womit Bring- und Holfahrten mit dem Elterntaxi kaum noch notwendig sind. Und es geht letztendlich nicht nur um eine Straße allein, sondern um das Verkehrskonzept fürs gesamte Viertel Pasing Nord.
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