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Münchens „Kulturfabrik“ mit Ausstellung über DDR-Kulturhäuser
Die aktuelle Ausstellung der Pasinger Fabrik zeigt die Entwicklung und den Stellenwert der Kulturhäuser in der DDR. "Spannend und sehr aufschlussreich", meinten Thomas Linsmayer von der Pasinger Fabrik, Doku-Filmer Peter Goedel und Maler Uwe Pfeifer aus Halle (von links) bei der Ausstellungseröffnung. (Foto: us)
Mit der Ausstellung „Das Kulturwunder im Osten Deutschlands“ widmet sich die Pasinger Fabrik einem Stück DDR-Kulturgeschichte. Der Münchner Doku-Filmer Peter Goedel regte die Ausstellung mit seinem Film über das Klub- und Kulturhaus in Halle/Saale an. „Das wurde 1998 endgültig geschlossen“, erzählte Goedel bei der Vernissage. „Uns war dies Anlass, ehemalige Nutznießer und Verantwortliche zu suchen und vor die Kamera zu bringen.“ Das Haus in Halle sei eines von über 1.200 Kulturhäusern in der DDR gewesen. „Kultur war ein wahnsinnig wichtiges Gut, jeder konnte kostenlos dort Kurse besuchen und recht günstig in Veranstaltungen gehen. Das war Kultur für die breite Masse.“
Zunächst sei man skeptisch gewesen, ob die Ausstellung überhaupt ins Konzept der Pasinger Fabrik passe, meinte Thomas Linsmayer in seiner Eröffnungsrede. Schließlich komme hier eher zeitgenössische Kunst und Kultur vor das Publikum. Doch der Pasinger Fabrik als Vorzeigekulturhaus für München stehe ein Vergleich mit der Kultur ehemaliger Kulturhäuser gut zu Gesicht. „Spannend ist vor allem zu sehen, was aus den ehemaligen Häusern geworden ist.“ Man könne noch im Nachhinein fast etwas neidisch werden, wenn man die großzügigen Bauten mit dem vielseitigen Angebot und den reichlichen Finanzen betrachte, ergänzte Fabrik-Geschäftsführer Frank Przybilla.
Angegliedert
Einer, der als Kind von den Malkursen im Hallenser Haus profitiert hatte und später bei Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke studierte, ist der Maler und Graphiker Uwe Pfeifer. Ein Teil seines Schaffens ist nun ebenfalls an die Dokumentation angegliedert.
Die Ausstellung „Das Kulturwunder im Osten Deutschlands“ ist bis zum 14. Mai in den Galerieräumen der Pasinger Fabrik zu sehen. Während der Ausstellung laufen einige zeitgeschichtliche Filme. Am 12. April findet um 19 Uhr eine Lesung mit dem ostdeutschen Schriftsteller Volker Braun statt. Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion zur Finissage am 14. Mai komplettieren das Ausstellungsprogramm. Weitere Informationen sind unter http://pasinger-fabrik.com/de nachzulesen.
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