"Waschmittel aus dem Garten"
Barbara Maier-Steiger, Leiterin der Herrschinger Insel, Herrsching
Wäschewaschen ist eines der Tätigkeiten, um die man kaum drum rum kommt. Herkömmliche Waschmittel bestehen aus verschiedenen chemischen Inhaltstoffen und sind oftmals in Plastik verpackt. Waschnüsse bilden da eine Ausnahme, haben allerdings lange Transportwege hinter sich. Außerdem habe ich gelesen, dass die hohe Nachfrage aus Westeuropa in Indien die Waschnüsse immens verteuert. In Folge dessen waschen die Inder und Inderinnen verstärkt mit chemischen Waschmitteln. Die Abwässer gelangen oftmals nur unzureichend geklärt in Flüsse und Meere.
Die eigene Herstellung von Waschmitteln aus Kernseife ist mir zu aufwendig. Deshalb war ich sehr neugierig als ich in dem Buch „Besser leben ohne Plastik“ von Anneliese Bunk und Nadine Schubert in etwa folgende Anleitung entdeckte: Circa zehn Efeublätter in einen Stoffbeutel oder in eine Socke geben, verknoten und zu der Wäsche in die Trommel legen. Nach Bedarf kann man auch etwas Essig oder Salz zum Entkalken des Wassers in das Pulverfach geben. Anschließend die Waschmaschine einschalten. Warum nicht einfach mal ausprobieren, dachte ich mir, nachdem in unserem verwilderten Garten an allen Ecken und Enden der Efeu wuchert und kaum in Schach gehalten werden kann. Es funktioniert! Die Wäsche wird sauber! Warum? Efeu enthält den Stoff „Saponin“, der für die Reinigungswirkung verantwortlich ist. Wer mehr dazu wissen will, findet eine Menge Informationen im Internet. Nicht immer, aber hin und wieder greife ich nun - wenn ich Wäsche wasche - zur Gartenschere statt zum Messbecher und in 2020 hoffentlich immer öfter.
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