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Zusammenleben von Jung und Alt

Bezirksausschuss besichtigt das Mehrgenerationenwohnen am Reinmarplatz

Haben sich gemeinsam das Mehrgenerationenwohnen am Reinmarplatz angeschaut (v.l.): Anna Hanusch (Vorsitzende des BA 9), Barbara Marc (ehemaliges Mitglied des BA 9), Ina Kuegler, Barbara Schmitt-Walter, Maike Brandmayer, Ute Kaiser (alle BA 9), Christian Stupka (WOGENO), Robert Zengler (GEWOFAG) und Ingeborg Staudenmeyer (ehemalige Vorsitzende des BA 9). (Bild: sb)

Der Neubau ist fast fertig und ein Teil der Wohnungen ist sogar schon bezogen: Das Mehrgenerationenwohnen am Reinmarplatz ist fast fertig. In der vergangenen Woche haben sich aktuelle und ehemalige Mitglieder des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. „Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um dem BA 9 das Projekt noch einmal zu zeigen, bevor die Wohnungen komplett bezogen sind“, betonte Robert Zengler von der GEWOFAG. „Mir gefällt das Mehrgenerationenwohnen sehr gut“, erklärte die Vorsitzende des Lokalparlaments, Grünen-Stadträtin Anna Hanusch. „Das Ganze ist ein spannendes Projekt.“

Insgesamt werden 126 Wohnungen gebaut, davon 76 von der GEWOFAG und 50 von der WOGENO. Alle Wohnungen sind barrierefrei, zwölf Wohnungen werden rollstuhlgerecht sein. Etwa 20 WOGENO-Wohnungen entstehen im freifinanzierten Bereich und 30 Wohnungen im München Modell für Genossenschaften. Die GEWOFAG erstellt Wohnungen, die aus dem kommunalen Programm KomProA gefördert werden. Für alle Haushaltsgrößen wird es geeignete Wohnungen geben, das heißt vom Einzimmerappartement für Singles bis zur Fünfzimmerwohnung für Großfamilien. Zudem liegt ein großes Augenmerk auf den vielfältigen Gemeinschaftsflächen und –räumen.

Der Schwerpunkt am Reinmarplatz wird das Seniorenwohnen sein, deshalb ist das Begegnungszentrum für Jung und Alt mit offenem Café auch das Herzstück des Projekts. Das Cafe´wird von Wohnwerk München e.V. betrieben, einem Verein, der sich um die Integration von geistig behinderten Jugendlichen in den Arbeitsmarkt kümmert. Im Café werden Jugendliche zur „Service-Assistenz“ ausgebildet. Die AWO betreut das Begegnungszentrum, koordiniert die Angebote für die Bewohner und vernetzt die Aktivitäten aller am Projekt beteiligten Akteure. Betreiber des KITZ Kindertageszentrums ist die Diakonie-Jugendhilfe Oberbayern.

Vielfältige Synergien

Um aber den Gedanken des Mehrgenerationenwohnens ernsthaft umsetzen zu können, wird eine weitere wichtige Säule das Wohnen für Familien sein. Das Zusammenleben von Jung und Alt soll vielfältige Synergien freisetzen. Daher fußt das Mehrgenerationenprojekt am Reinmarplatz auch auf einer moderierten Bewohnerbeteiligung. Das persönliche Engagement der künftigen Bewohner – von Anfang an – wird damit maßgeblich zu einem lebendigen Miteinander beitragen. Eigenverantwortung und ehrenamtliches Engagement, aber auch professionelle Unterstützung bei Bedarf stehen für das Wohnprojekt. „Wir wohnen nun seit zirka drei Wochen hier und ich muss sagen, es ist wirklich toll“, berichtete eine WOGENO-Mieterin. „Wir haben eine sehr große Wohnung mit knapp über 100 Quadratmetern, und hier haben wir auch als fünfköpfige Familie sehr viel Platz. Auch die vielen Gemeinschaftsflächen finde ich toll.“

Wohnen im Viertel

Vorbild für die Versorgung am Reinmarplatz ist das bereits mehrfach umgesetzte Konzept „Wohnen im Viertel“ der GEWOFAG. Ein ambulanter Dienst übernimmt die umfassende Versorgung im Notfall, aber auch bei dauerhafter Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Der Wunsch vieler älterer oder behinderter Menschen, so lange wie möglich selbstständig in der eigenen Wohnung zu leben, wird dadurch erfüllbar.

Zehn Projektwohnungen und eine Pflegewohnung auf Zeit für kürzere Aufenthalte stehen am Reinmarplatz zur Verfügung. Die Pflege- und Betreuungsleistungen können jedoch von allen Mietern im Umkreis von 1000 Metern in Anspruch genommen werden. Kooperationspartner ist hier, wie auch im Wohnen im Viertel-Stützpunkt Gern der Evangelische Pflegedienst München e.V. Acht Wohnungen vermietet die GEWOFAG zudem an den Verein „Nachbarschaftlich leben für Frauen im Alter e.V.“.

Begegnungszentrum

Die Verbindung mit dem Viertel wird in vielfältiger Weise angestrebt. So soll das Begegnungszentrum zu einem lebendigen Treffpunkt und zur Anlaufstelle für die örtlichen Initiativen werden. Die dort stattfindenden Aktivitäten unterstützen und ergänzen die bestehenden Angebote in Gern. Das Begegnungszentrum soll zu einem Kristallisationspunkt für die Nachbarschaft und darüber hinaus werden, der Begegnung ermöglicht, praktische Hilfen vermittelt, Generationen verbindet und viel Platz für ehrenamtliches Engagement lässt. „Das Mehrgenerationenwohnen hier am Reinmarplatz ist wirklich wunderschön geworden“, konstatierte Barbara Marc, ehemaliges Mitglied des BA 9. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und bin gespannt, wie vor allem das Begegnungszentrum angenommen wird.“


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