Wildbienen gesucht!
Forschungsprojekt unterstützen
Die Tage werden länger, Bäume und Kräuter beginnen zu blühen, die Tierwelt erwacht zum Leben. An den ersten Blüten des Jahres herrscht reges Treiben. Nicht nur Honigbienen sammeln Pollen und Nektar, auch verschiedene Wildbienen sind auf Nahrungssuche. Wer ein Exemplar mit farbiger Nummer auf dem Rücken beobachtet, hat Gelegenheit, ein Forschungs-Projekt zu unterstützen:
Im Zuge einer wissenschaftlichen Untersuchung haben Biologen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Botanischen Staatssammlung München im Botanischen Garten München-Nymphenburg zahlreichen Wildbienen kleine farbige Plättchen mit Nummer auf den Rücken geklebt. Das ist völlig ungefährlich für die Bienen, die Tiere stören sich nicht an den Markierungen und gehen weiter ihrem emsigen Geschäft nach. Mit Hilfe der markierten Insekten möchten die Forscher um Doktorandin Michaela Hofmann herausfinden, wie weit die Bienen auf der Suche nach Pollen und Nektar bestimmter Blüten, nach Partnern oder neuen Nistplätzen fliegen.
Wie weit fliegen die Bestäuber?
Hofmann leitet das Projekt, sie wird von Gartendirektorin Susanne Renner von der LMU unterstützt, außerdem von Andreas Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung München. Jeder kann Teil der Forschung werden. Das Projekt ist gezielt als Mitmach-Aktion gedacht: Wer eine der hunderten markierten Bienen entdeckt, kann diesen Fund direkt unter der E-Mail Adresse wildbienen@bio.lmu.de melden. Dazu müssen die Tiere weder gefangen, noch muss Biene oder Blume beim Namen genannt werden. Die jeweilige Nummer sagt den Wissenschaftlern sofort, um welches Exemplar es sich handelt. Am sinnvollsten ist es, ein Foto des Insekts zu senden oder Farbe und Nummer der Biene sowie Datum und Ort der Beobachtung zu melden. Auch beim Fund einer toten Biene hilft es, den Ort weiterzugeben. Wer eine Insektennisthilfe im Garten oder auf dem Balkon hat und ein markiertes Exemplar sichtet, sollte das ebenfalls melden.
Das Wissen über die Wildbienen wird in jedem Fall erweitert: ein wichtiger Schritt, denn die Tiere sind bedroht. Um sie besser schützen zu können, muss so viel wie möglich über Lebensweise und Bedürfnisse der fleißigen Bestäuber bekannt sein. Mehr zu den Wildbienen des Botanischen Garten und zum Projekt erfahren Interessierte unter www.botmuc.de/de/bienen im Internet.
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