„Weit bis nach Mitternacht“
Anwohnerbeschwerde wegen Grünanlage in der Thorwaldsenstraße
Die Grenze des Erträglichen sei bei weitem überschritten, klagt ein Anwohner aus der Thorwaldsenstraße in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Es sei in den vergangenen Jahren gelegentlich vorgekommen, dass die Grünanlage, die an die Loth- und die Lazarettstraße sowie an das Deutsche Herzzentrum grenzt, nachts als Partytreffpunkt für - zumeist - Jugendliche genutzt werde. Dies sei immer mal vorgekommen. Mittlerweile scheint das Ganze aber zu einem Problem zu werden: „Sobald die Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt liegen und es nicht in Strömen regnet, ist auf dem Spielplatz nahezu jede Nacht Radau“, erklärt der Mann. „Und Radau heißt nicht etwa Gesprächslautstärke, sondern Gebrüll und gelegentlich mitgebrachte Soundsysteme, die die nahe gelegene Helikopterlandestelle des Herzzentrums bei Weitem übertönen. Eine direkte Ansprache dieser Menschen blieb meist erfolglos.“
Erst unzählige Polizeieinsätze hätten das Ganze etwas bändigen können. Der Anrainer stellt dabei nach eigenen Angaben klar, dass es nicht um Spielplatzlärm von Kindern gehe, sondern um Lärm, den die Leute weit nach Mitternacht innerhalb der Werkwoche machen. „Da wird geraucht, getrunken und sicherlich wäre auch das eine oder andere Mal sicherlich etwas für die Drogenfahndung dabei“, betont er. „Scheinbar hat sich dieser Spielplatz als Ort herum gesprochen, an dem man relativ ungestört Party feiern kann und das an einem Ort, neben dem Herzzentrum, wo schwerkranke Menschen liegen und eigentlich besondere Ruheauflagen gelten sollten.“
Die Weiteren müssten die Kinder, für die der Spielplatz eigentlich da sei, „tagsüber zwischen Kippen und zerschlagenen Bierflaschen spielen. Auch haben die Mitarbeiter der Münchner Polizei sicherlich Besseres zu tun, als Nachtschattengewächse von diesem Spielplatz zu vertreiben.“ Der Mann schlägt eine Schließung des Spielplatzes während der Nacht vor. Dies könne das Problem lösen oder massiv verringern.
„Vor Ort nicht Auffälliges beobachten können“
Aus Sicht des Baureferates seien die baulichen Voraussetzungen für eine nächtliche Schließung in diesem Fall vorhanden. Im BA hat man sich nun darauf geeinigt, das Ganze auf Juni 2018 zu vertagen. Die Situation werde in der Zwischenzeit beobachtet. Maike Brandmayer (SPD), die Vorsitzende des Unterausschusses Soziales und Integration im BA 9, hat mit der Polizei über Ruhestörungen gesprochen; der Polizei sei nichts bekannt. Beim Spielplatz selbst vorbeigeschaut hat Daniela Stelzer (Grüne). Sie habe vor Ort nichts Auffälliges beobachten können. Apollonia Pramberger weist zudem darauf hin, dass die Anwohner die Polizei anrufen könnten, der BA 9 sei bei solchen Ruhestörungen nicht der erste Ansprechpartner.
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