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Urbaner Mix

Planungen für das Kreativquartier schreiten voran

Nach Abbruch der baufälligen „Lamentohalle“ wird die Fläche etwa vier Jahre für kulturelle und kreativwirtschaftliche Zwischennutzungen zur Verfügung stehen, bevor dort neue Gebäude gebaut werden. (Bild: sb)

Der Kommunalausschuss des Stadtrats hat sich kürzlich mit der Weiterentwicklung des 20 Hektar großen Geländes in der Nähe des Leonrodplatzes befasst. Für das Kreativlabor, einen Teil des Quartiers, ist ein behutsamer Übergangsprozess geplant, der die heutigen Zwischennutzungen berücksichtigt. Kulturelle, kreativwirtschaftliche und gewerbliche Nutzungen sowie Wohnungen und Einzelhandel sollen künftig einen stimmigen urbanen Mix ergeben.

Die Stadt plant, ihre Tochtergesellschaft Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft mbH (MGH) mit der Betreuung des Kreativlabors zu beauftragen. Die schließe die Grundstücksverwaltung, die Immobilien- und Mieterbetreuung sowie die Weiterentwicklung des Kreativlabors im Auftrag der Stadt ein. „Mit der Betreuung durch die MGH kommen wir der Idee des 1. Preisträgers Teleinternetcafé und TH Treibhaus einen großen Schritt näher“, erklärt Stadtbaurätin Elisabeth Merk. „Uns ist wichtig, dass das Kreativlabor gemeinschaftlich mit den Akteuren vor Ort weiter entwickelt wird, damit ein urbaner Mix aus Bestand und Neuem entstehen kann.“

Bezirksausschuss einbinden

Der Vorteil dieser Lösung liege darin, dass die Stadt eigenen Angaben zufolge alle Grundstücks- und Immobiliendienstleistungen in einer Hand bündeln kann und eine Gesamtplanung für das Kreativlabor möglich ist. Die MGH habe langjährige Erfahrungen mit der Errichtung, Sanierung und Vermietung von Gebäuden, auch im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie soll beauftragt werden, für die sanierungsfähigen Bestandsgebäude vor Ort bauliche Lösungen zu entwickeln und zu kalkulieren. Auch die Wechselwirkung mit den neu geplanten Wohnungen werde untersucht werden, damit sich zukunftsfähige Kombinationen ergeben. Während der Transformation des Kreativlabors sollen Zwischennutzungen weitergeführt oder neu ermöglicht werden. Auch hier soll die Expertise der MGH einfließen, die zudem die Akteure vor Ort und den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) einbinden soll.

"Viele und abwechslungsreiche Nutzungen"

„Mit diesem Konzept haben wir weitere Chancen, viele und abwechslungsreiche Nutzungen zu realisieren“, erklärt Kommunalreferent Axel Markwardt. „In diesem Projekt sitzen verschiedene Referate der Stadt am Tisch und arbeiten kooperativ Hand in Hand. So stelle ich mir Verwaltung vor. So schaffen wir es auch, die Politik von erfolgversprechenden und zukunftsträchtigen Projekten zu überzeugen.“ Die Zusammenarbeit mit der MGH beginnt projektbezogen bereits in diesem Jahr. Nach Abbruch der baufälligen „Lamentohalle“ wird eine Fläche von knapp 6.000 Quadratmetern etwa vier Jahre für kulturelle und kreativwirtschaftliche Zwischennutzungen zur Verfügung stehen, bevor dort neue Gebäude errichtet werden. Geplant sind einfache, temporäre Bauten in Systembauweise und moderate Mietpreise. Die Räume und Flächen sollen in Abstimmung mit dem städtischen Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft vergeben werden. Die MGH soll ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept erarbeiten. Sobald die Verhandlungen zwischen den städtischen Referaten und der MGH zur generellen künftigen Kooperation abgeschlossen sind, wird der Stadtrat detailliert mit der Beauftragung befasst.


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