„Ungebremster Anstieg“
Schadstoffbericht für München: Bürgerinitiative (BI) „Pro Landshuter Allee Tunnel“ fordert Gegenmaßnahmen
Die Bürgerinitiative (BI) „Pro Landshuter Allee Tunnel“ hat sich zur Veröffentlichung des Münchner Schadstoffberichts zu Wort gemeldet. „Angesichts des ungebremsten Anstieges des Verkehrsaufkommens in München und seiner Umlandgemeinden verwundert das Erschrecken der politisch Verantwortlichen ob der festgestellten Schadstoffbelastung doch sehr, vor allem, nachdem Jahre und Jahrzehnte ohne jede planvolle Gegenmaßnahme zugesehen wurde, wie die Verkehrslawine auf dem Mittleren Ring ins Bodenlose wuchs“, erklärt BI-Sprecherin Susanne Mayer.
Die Verärgerung über den zurückgehaltenen Schadstoffbericht des Landes sei verständlich, dürfe aber für nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stadtpolitik mit ihrer jahrzehntelangen Tatenlosigkeit dort, wo Abhilfe schon lange möglich und auch bitter nötig gewesen wäre, zur heutigen Situation beigetragen habe. „Positiv ist anzumerken, dass sich angesichts der dramatischen Belastungssituation endlich auch das Land Bayern in der Pflicht sieht, für München und seine Bürger aktiv Verbesserungen zu schaffen“, so Susanne Mayer weiter.
Rascher als bisher vorgesehen
Doch was nun passieren müsse, seien Gegenmaßnahmen, die rasch und effizient greifen. „Mögen neue und bessere Messstationen sinnvoll und hilfreich sein, so dürfen sie nicht als ‚Quasi-Ersatz‘ dazu missbraucht werden, konkrete Gegenmaßnahmen erneut ‚bis zum Vorliegen neuer Ergebnisse‘ zu verzögern – zumal bereits heute niemand daran glauben mag, dass diese neuen Messverfahren eine ‚Verschönerung‘ der Belastungssituation der Stadt aufzeigen“, meint die BI-Sprecherin. „Die bereits heute bekannte Dramatik der Belastungssituation sollte allemal ausreichen, um bereits geprüfte und taugliche Gegenmaßnahmen umzusetzen.“
Insbesondere müssten nach Ansicht von Susanne Mayer gerade die baulichen Maßnahmen rascher als bisher vorgesehen realisiert werden, die eine Reduzierung des Oberflächenverkehrs zum Ziel haben, den der horrende Zubringer- und Pendlerverkehr auf dem Mittleren Ring mit sich bringt und der – laut Prognose der Stadt selbst – noch weiter ansteigen werde. „So überfällig eine Umstellung der heute genutzten Fahrzeugtechnik auch ist, sie wird bestenfalls in einigen Jahren Wirkung zeigen und darf vor allem nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch geringere Abgaswerte den schieren Umfang der bereits heute vorhandenen Fahrzeuglawinen auf dem Mittleren Ring keineswegs reduzieren und das Problem der Lärmemission sowie die städtebauliche Belastung damit nicht gelöst werden.“
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