„Unauffällige Unfallbilanz“
Nederlinger- / Dall’Armistraße: Ampel wird abgebaut
Die Fußgängerampel an der Kreuzung Nederlinger- / Dall’Armistraße wird aufgrund ihres Alters, kritischer Störungssicherheit und Problemen bei der Wartung möglichst bald ersatzlos abgebaut werden. Dies geht aus einem Schreiben des Kreisverwaltungsreferats (KVR) an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hervor. Aus diesem Anlass habe man von Seiten des KVR unter anderem das aktuelle Verkehrsaufkommen und -verhalten bei der Frage nach einer Notwendigkeit der bisherigen Verkehrsregelung überprüft. Auch Faktoren wie Kosten- und Energieeinsparungen und Umweltschutz seien beachtet worden.
Ursprünglich wurde die Ampelanlage nach Angaben des KVR aus Gründen der Schulwegsicherheit eingerichtet. Da sich die Kreuzung inzwischen innerhalb einer Tempo 30-Zone befinde, sei bereits vor einigen Jahren geprüft worden, ob die Ampel abgebaut werden kann. Im Ergebnis wurde die Anlage damals erhalten und als eine sogenannte „schlafende“ Fußgängerampel umgesetzt. „Hierbei musste vor allem eine Lösung gefunden werden, die den Sonderbetriebszustand ‚schlafend‘ in das bestehende Kontrollsystem integriert“, erklärt das KVR in seinem Schreiben, dass dem BA 9 in seiner jüngsten Sitzung zur Anhörung vorlag. „Es entstand somit eine Sonderlösung, bei der auf die so wichtige direkte Ansteuerung teilweise und die direkte Software-Versorgung durch KVR und Baureferat gänzlich verzichtet werden musste.“
„Nicht darstellbar“
Die vollständige Einbindung der Ampelanlage in das Gesamtsystem sei vor dem immer wichtigeren Hintergrund des Datenaustauschs und der Fernversorgbarkeit jedoch unabdingbar, so das KVR weiter. Bei einem Austausch der Ampel müsste daher auf den Sonderbetriebszustand „schlafend“ verzichtet werden, da er mit der in der Landeshauptstadt München eingesetzten Software zur Ampel-Programmierung nicht darstellbar sei.
Ampel wird kaum für Schulweg benötigt
Nachdem nach Angaben der Polizei die Unfallbilanz unauffällig und die Ampel für den Schulweg von Kindern kaum benötigt werde, sei ein kompletter Abbau der Anlage sinnvoll. Aufgrund der Verkehrsbeobachtungen, den extrem geringen Querungszahlen auf Höhe der Ampel und der Tatsache, dass sich die Stelle in einer Tempo 30-Zone befinde, ist aus KVR-Sicht eine Querungshilfe in Form einer Ampelanlage nicht mehr erforderlich.
Ersatzmaßnahmen
„Da die Nederlinger Straße als Wohnsammelstraße ein höheres Verkehrsaufkommen aufweist, als reine Wohnstraßen in Tempo 30-Zonen, und die Fußgängerschutzanlage im unmittelbaren Einzugsbereich der privaten Schulen sowie auf dem Schulweg zu anderen Schulen südlich der Dall’Armistraße liegt, haben wir zusammen mit der für Schulwegfragen zuständigen Stelle und dem Baureferat überlegt, ob beziehungsweise welche Ersatzmaßnahmen notwendig sind beziehungsweise angeboten werden können“, erklärt das KVR.
Kein Zebrastreifen
Wegen der geringen festgestellten Fußgängerzahlen und der Tatsache, dass die Querungsstelle sich in einer Tempo 30-Zone befindet, scheide sogar die Anordnung eines Zebrastreifens aus. Das Baureferat sei aktuell dabei, im Zuge der geplanten Fahrradpilotroute mit dem BA 9 bereits abgestimmte Baumaßnahmen im Bereich südlich der Kreuzung umzusetzen, wobei die Fahrbahn der Nederlinger Straße südlich der Dall’Armistraße eingeengt werde. Im südlichen Bereich der Kreuzung verkürze sich dadurch künftig die Querungsstrecke über die Nederlinger Straße ohnehin. Dies spricht aus Sicht des KVR dafür, dass die Ampelanlage ersatzlos abgebaut werden könne. Der BA 9 hat der Maßnahme so zugestimmt.
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