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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Sportliche Infrastruktur wächst nicht mit“
Sportbauprogramm: Bezirksausschuss lehnt Ausführungen der Stadt ab
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ist mit den Äußerungen im Entwurf des Sportbauprogramms zu seinem BA-Gebiet nicht einverstanden und lehnt ihn deshalb einstimmig ab. Insbesondere stimme die Aussage nicht, wonach mit den bestehenden im Bauprogramm genannten Sportflächen ausreichend Sportflächen vorhanden seien, erklären die Gremiumsmitglieder in einem Schreiben an Stadtschulrätin Beatrix Zurek. „Die Sportvereine im Viertel haben in der Regel eine lange Warteliste und können aus Kapazitätsgründen kaum mehr neue und junge Mitglieder aufnehmen.“ Vereinzelt seien, wie beispielsweise beim ESV München und der FT Gern, sogar schon Aufnahmestopps ausgesprochen worden.
„Durch die rege Wohnungsbautätigkeit im Viertel und die sonstigen Zuzüge durch Immobilienumwandlungen, ist die Einwohnerzahl von Mitte der 80er Jahre bis heute von 80.000 auf gut 100.000 Einwohner gewachsen, was im Landesvergleich einer Stadt in der Größe von Erlangen entsprechen würde. Leider ist aber die sportliche Infrastruktur hier nicht mitgewachsen. Entsprechende Pläne gab es von Seiten der Stadt nach unserem Kenntnisstand nie und entsprechende Vorschläge des BA 9 wurden ebenfalls nie weiterverfolgt und scheinen nun mit dieser Stellungnahme alle beerdigt“, so die Lokalpolitiker weiter.
„Dringend notwendige Bezirkssportanlage“
Von Seiten des BA 9 habe man immer wieder eine dringend notwendige Bezirkssportanlage im Viertel gefordert, die das Referat für Bildung und Sport in dieser Vorlage aufgrund fehlender Flächen nun ablehne. Der jüngste Vorschlag – nämlich die ehemalige Tierklinik am Olympiapark – sei hier noch nicht berücksichtigt, hier bestehe aus Sicht des Lokalparlaments durchaus eine echte Chance der Realisierung. „Fälschlicherweise wurden in dem Entwurf Sportstätten der Sportvereine inkludiert. Diese Rechnung geht aber nicht auf, da diese Sportstätten nur Vereinsmitglieder zu vorgegebenen Zeiten benutzen dürfen“, heißt es in dem Schreiben weiter.
„Ebenso ist falsch, in unseren Zahlen und Sportanlagen den Olympiapark aufzuführen, da dieser zum Einen nicht in unserem Stadtviertel liegt. Zum Anderen handle es sich dabei auch um keine Sportstätte, sondern um einen Park, in welchem zwar Sport- und Freizeitaktivitäten ausgeführt werden können, welche aber über das Spazierengehen und Joggen im weiteren Sinne nicht hinausreichen. Sowohl Tennis, Badminton oder auch Leichtathletik würde den Beitritt in die jeweiligen Vereine voraussetzen.“ Aus diesem Grund fordert der BA 9 die Prüfung einer Bezirkssportanlage im Bereich der Tierklinik.
„Individuelle Sportmöglichkeiten“
„Darüber hinaus sollen an allen möglichen Stellen im Viertel individuelle Sportmöglichkeiten – wie Basketballkörbe, Kleinfelder etc. – für Ballspiele oder andere Sportarten realisiert werden.“ Darüber solle sich das Referat für Bildung und Sport zusammen mit dem BA 9 Gedanken machen. Grundlage hierzu könne ein Antrag des Gremiums aus dem Jahr 2016 sein, der für die Sportentwicklungsplanung das Gebiet des BA 9 als geeignet für derartige Projekt ansieht. Weiterhin fordert das Lokalparlament erneut die Prüfung und Umsetzung von weiteren Schwimmbädern im privaten und öffentlichen Raum. „Diese sollen dem öffentlichen Bedarf an Schwimmmöglichkeiten und vor allem dem schulischen Schwimmunterricht dienen. Diese Möglichkeiten sehen wir unter anderem auf Dächern von bereits bestehenden und neu zu errichtenden Gebäuden mit Wohn- und Gewerbenutzung.“
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