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„Soziale Verantwortung übernehmen“

Bezirksausschuss fordert Einsatz von Streetworkern

Unter anderem auf dem Rotkreuzplatz sollten Streetworker unterwegs sein, meint der Bezirksausschuss. (Bild: sb)

Streetworker sind im gesamten Stadtbereich unterwegs und wenden sich hauptsächlich an Jugendliche und junge Erwachsene, die sich einzeln, in Gruppen, Cliquen oder Szenen an selbstgewählten Treffpunkten im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel Straßen, Fußgängerzonen, Parks, Innenhöfen oder Plätzen, aufhalten. Die Sozialpädagogen nehmen zu ihnen Kontakt auf und beraten und unterstützen sie, beispielsweise im Umgang mit Behörden sowie mit dem Gericht. Darüber hinaus erarbeiten sie gemeinsam mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Lösungen für deren Probleme und Anliegen und arrangieren alternative Angebote zur Freizeitgestaltung. In der Landeshauptstadt wird Streetwork vom Stadtjugendamt München und von Freien Trägern angeboten.

Auch im 9. Stadtbezirk sind bereits Streetworker unterwegs. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat nun in seiner jüngsten Sitzung gefordert, dass deren Einsatz im Viertel erhöht wird – und zwar um eine weitere Vollzeitstelle. Zudem bittet das Gremium die Landeshauptstadt München, den Einsatz von Streetworkern am Rotkreuzplatz und am Platz der Freiheit sowie unter der Donnersbergerbrücke in Betracht zu ziehen. Einen Antrag der CSU-Fraktion hat das Lokalparlament einstimmig so beschlossen. Das Gremium fordert zudem einen Bericht bezüglich der Situation bis Herbst dieses Jahres.

„Bei Bedarf das Gespräch suchen“

Unter anderem im Rahmen des Jungbürgergesprächs, das der BA 9 im vergangenen Jahr veranstaltet hatte, seien vermehrt Bürger mit dem Wunsch nach einem verstärkten Einsatz von Sozialarbeitern am Rotkreuzplatz und unterhalb der Donnersbergerbrücke an das Lokalparlament herangetreten, erklärt Antragsinitiator Nima Lirawi. „Unterhalb der Donnersbergerbrücke wurde beobachtet, dass Wohnungslose nächtigen. Seit bald zwei Jahrzehnten ist der Rotkreuzplatz auch ein Treffpunkt von Wohnungsflüchtlingen, die friedlich soziale Kontakte pflegen“, so der Jugendbeauftragte des BA 9. „Auch hier wäre es wünschenswert, wenn die Stadt soziale Verantwortung übernimmt und bei Bedarf den Kontakt oder das Gespräch sucht.“ Ähnlich verhalte es sich am Platz der Freiheit.

„Der Einsatz von Sozialarbeitern oder Streetworkern könnte dazu beitragen“, betont Nima Lirawi, „dass die Betroffenen an den jeweiligen Orten nicht abgeschottet bleiben und positiv Kontakt zu öffentlichen Stellen halten. Zudem könnten Hilfsangebote bei Bedarf zielgenau angeboten werden.“


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