"Soziale und kulturelle Nutzung"
Das Gebäude in der Gabrielenstraße 3 wird zur Kunst- und Kulturstätte
Mitten in Neuhausen öffnet eine kulturelle, soziale und stadteilbezogene Zwischennutzung in der Gabrielenstraße 3: Im ehemaligen Ausbildungszentrum der Innung Spengler Sanitär und Heizung arbeiten nun für die Dauer von drei bis vier Monaten Kunst- und Kulturschaffende, jugendpolitische Initiativen und verschiedene Akteure aus der Medien- und Kulturpädagogik. Die ehemaligen Lehrwerkstätten und Schulungsräumen bieten mit ihren zirka 3000 Quadratmetern Platz für Ateliers, Coworking Spaces, Ausstellungs-, Workshop-, Bildungs- und Diskursräume für insgesamt etwa 150 junge Erwachsene.
Breitgefächertes Angebot
Um die Zwischennutzung zu ermöglichen, kommen mehrere Partner zusammen. Der Münchner Projektentwickler Bauwerk, der das leerstehende Gebäude bis zum Abriss zur Verfügung stellt, das Kunst- und Berufsqualifizierungsprojekt „International Munich Art Lab (IMAL), das das Konzept erstellt und das Projekt koordiniert, das Medienzentrum München des JFF sowie weitere Partner aus dem benachbarten „Haus der Jugendarbeit“, die sich mit Projekten und Workshops beteiligen. Weitere Partner sind: eduart k, StadtschülerInnenvertretung, Münchner Schülerinnenbüro, TamTam und Flo projekt, Munich eSports e.V., Common Ground, Refugio Kunstwerkstatt, zugdirekt und Drehmetrie. Sie alle bespielen die unterschiedlichen Etagen der Zwischennutzung eigenständig in kreativer Kooperation miteinander. Jeder Partner eröffnet dabei Zugänge zu einem bestimmten Spektrum an Kulturarbeit, sozialer Innovation und Diskurs. Neben der täglichen Arbeit sind regelmäßige Präsentationen geplant, um die Zwischennutzung Gabriele bekannt zu machen, sich dem Viertel zu öffnen und kreative Interventionen zu bieten. All das geschieht unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregen. Hierfür werden eigens Konzepte erarbeitet.
"Mangel zumindest partiell behoben"
„Ich freue mich über die Möglichkeit der sozialen und kulturellen Nutzung im ehemaligen Ausbildungszentrum Gabrielenstr. 3. Der Mangel an Ateliers und Räumen in Neuhausen-Nymphenburg wird durch das großzügige Angebot von Bauwerk zumindest für einen längeren Zeitraum aufgehoben“, so Willi Wermelt, Mitglied im Beziksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) und Vorsitzender im Unterausschuss Kultur im BA 9. „Den Nutzern und Nutzerinnen wünsche ich eine gute Zeit und würde mich freuen, wenn die Neuhausen-Nymphenburger Bevölkerung auch mal einen Blick "hinter die Kulissen" werfen darf“, fügt Wermelt hinzu. Da coronabedingt viele Kunst- und Kulturprojekte ausfallen oder verschoben werden müssen, ist die Zwischennutzung des Gebäudes in der Gabrielenstraße ein besonderer Grund zur Freude. „Corona bringt die Sozial- und Jugendprojekte in eine sehr schwierige Situation, da viele Projekte durch den Mangel an Raum nicht mehr durchgeführt werden können. Mit Gabriele kann dieser Mangel zumindest partiell behoben werden. Gleichzeitig ist Gabriele ein Beispiel dafür, wie jungen Erwachsenen Räume für künstlerisch-kreative Projekte zur Verfügung gestellt werden können – gemeinschaftlich, nichtkommerziell, partizipativ. Der Mix der verschiedenen Nutzer und Nutzerinnen verspricht eine spannende Zeit“ erklärt Ulrich Gläß, Gründer des IMAL, Initiator und Konzeptgeber der „Gabriele“, sowie Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats München.
Regelmäßige Präsentationen geplant
Das IMAL konnte bereits mit der laufenden Zwischennutzung im Kreativquartier und an anderen Standorten Erfahrungen sammeln für eine künstlerisch-kulturelle, generationsübergreifende, stadtteilbezogene Nutzung von Industriegebäuden. Die verschiedenen Gruppen und Projekte werden nun das ehemalige Ausbildungszentrum der Innung in der Zwischennutzung vielfältig „bespielen“. Neben der täglichen Arbeit sind regelmäßige Präsentationen sowie einmal monatlich ein „Tag der offenen Türe“ geplant, um das Projekt Gabriele auch in der Nachbarschaft bekannt zu machen.
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