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Solidarität bekunden

Friedensfahne am Rotkreuzplatz

Als Zeichen für Frieden und für die Anteilnahme mit den Opfern des Ukrainekrieges soll am Rotkreuzplatz eine Fahne, die eine Friedenstaube zeigt, gehisst werden. (Bild: Beatrix Köber)

Ein Zeichen der Solidarität und Anteilnahme mit den Opfern des Ukrainekrieges soll künftig über den Rotkreuzplatz wehen. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) entschied in seiner jüngsten Sitzung, sich für die Beflaggung einzusetzen. Dabei soll eine Fahne, die eine Friedenstaube zeigt, gehisst werden, dafür sprach sich die Mehrheit des Bürgergremiums aus. Den Anstoß dazu gab ein Bürger. Er hatte kürzlich vorgeschlagen, am Rotkreuzplatz sogar drei Fahnen anzubringen: Eine Europafahne, eine Ukrainefahne und eine Deutschlandfahne. Im BA Neuhausen-Nymphenburg fand diese Idee jedoch keine Mehrheit.

Symbol gegen den Krieg

Der BA 9 beriet bereits in seiner April-Sitzung über eine mögliche Beflaggung am zentralen Platz im Bezirk Neuhausen-Nymphenburg. Eine Entscheidung vertagte man dann jedoch, da es verschiedene Ansichten über die geeignete Beflaggung gab. Matthias Walz (ödp) etwa sprach sich klar für eine Solidaritätsbekundung mit der Ukraine aus, bemerkte jedoch zugleich: „Es gibt weltweit mehr Konflikte. Wir müssten uns fragen, wie viele Flaggen wir auf dem Rotkreuzplatz aufhängen müssten.“ Claudia Wirts (Grüne) wandte „Bauchweh mit nationalstaatlichen Symbolen ein“, hielt jedoch im Falle einer Beflaggung die Fahne der Stadt Kiew für geeigneter als die Ukrainefahne, weil Kiew die Partnerstadt Münchens sei. Somit könnte man auf Stadtebene Solidarität zeigen. Zugleich regte sich im Gremium die Sorge, ob eine Fahne mit Stadtwappen der Stadt Kiew von Passanten überhaupt rasch zuordenbar wäre. Gänzlich gegen eine Beflaggung sprach sich indes Lilli Schlumbeger-Dogu (Linke) aus. Da es auch in Russland Gegenstimmen zum Krieg gebe, zeige die Ukrainefahne ihrer Ansicht nach Einseitigkeit. Sabine Nasko (CSU) hingegen betonte, dass die Farben Gelb und Blau inzwischen v.a. als Symbol gegen den Krieg verstanden würden und demnach ein Friedenssymbol als solches seien.

Antrag verabschiedet

Bedenken hatte man zudem Fraktionen übergreifend mit der praktischen Umsetzung der Beflaggung, da drei Fahnenmaste am Rotkreuzplatz eventuell nicht so einfach unterzubringen wären. Das Gremium entschied schließlich, den Unterausschuss (UA) Kultur, dem Mitglieder der verschiedenen Parteien angehören, damit zu beauftragen eine geeignete Lösung zu erarbeiten.

In der jüngsten BA-Sitzung nun trug Willi Wermelt (SPD), Vorsitzender des Kulturausschusses den Ergebnisvorschlag vor. Demnach sieht der UA die Idee des Bürgers, drei Fahnen zwischen die Bäume am Rotkreuzplatz zu postieren, kritisch. Stattdessen könnte jedoch ein Fahnenmast in der Halterung des Weihnachtsbaums geprüft werden. Das Ziel wäre, den Mast auch künftig, außerhalb der Weihnachtszeit, zu nutzen. Im Plenum abgestimmt wurde schließlich über die Fahne selbst. Zur Wahl standen die Beflaggung mit der Fahne der Stadt Kiew mit Stadtwappen oder mit einer Fahne, die eine Friedenstaube zeigt sowie die Anbringung beider Fahnen. Die Mehrheit im BA stimmte für die Friedentaube. Der Antrag auf die Anbringung einer Fahne mit Friedentaube erging damit an die zuständige Behörde, ebenso wie die Anfrage zu möglichen Kosten und nötigen Genehmigungen.

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