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„Situation hat sich verschlechtert“

Bürgerbeschwerde: Weniger Parkplätze in der Nymphenburger Straße

In der Nymphenburger Straße habe sich die Parkplatzsituation "deutlich verschlechtert", klagt eine Anrainerin. (Bild: sb)

Die Parkplatzsituation im Lizenzgebiet „Albrechtstraße“ habe sich durch verschiedene Maßnahmen deutlich verschlechtert, erklärt eine Anwohnerin in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). „Mittlerweile haben wir allein in unmittelbarer Nähe je nach Autogröße zirka 15 bis 20 Parkplätze durch Fahrradständer für den MVV, Fahrradständer für U-Bahn-Pendler, Ladeparkplätze für E-Autos und die neue Buslinie verloren“, so die Frau. „Da sind die Parkplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Nymphenburger Straße noch gar nicht hinzugezählt.“

Sie habe für jede dieser Maßnahmen Verständnis. „Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, dass es hier auch Anwohner gibt, deren Bedürfnisse man bei künftigen Planungen nicht komplett außer Acht lassen darf.“ Selbst tagsüber sei es aktuell schwer, einen Parkplatz zu finden, abends nahezu unmöglich. Die Anrainerin spricht vor allem zwei Dinge an: Auf Höhe der Nymphenburger Straße 110 gebe es ein temporäres Halteverbot, das für eine Kinderkrippe errichtet worden sei. „Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es diese nicht mehr.“ Die Frau bittet deshalb um Prüfung, ob das Halteverbot nicht aufgehoben werden könne.

„Einparken kaum noch möglich“

Zudem werde wohl über einen Fahrradstreifen nachgedacht. „Das wäre in der Rush Hour eine absolute Zumutung aus mehreren Gründen“, betont sie weiter. „Auf der Nymphenburger Straße staut es sich aktuell schon regelmäßig im Berufsverkehr. Biegt jemand in die Elvirastraße ab, kann er aktuell umfahren werden. Mit einem Fahrradstreifen wäre das nicht mehr so einfach möglich.“ Teilweise müsse sie eine ganze Grünphase lang den fließenden Verkehr abwarten, bevor sie überhaupt einparken könne; so lange stehe man dann in zweiter Reihe. „Dies würde ebenfalls zusätzliche Stauungen verursachen. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, wie ein Einparken überhaupt noch möglich wäre, ohne jemanden, insbesondere Fahrradfahrer, zu gefährden.“

Sie könne sich zudem nicht vorstellen, wie sie ihre beiden 20 Monate alten Kinder bei der verengten Verkehrssituation gefahrlos aus dem Auto heben solle. „Manche Fahrradfahrer fahren heute schon, als wären sie auf der Autobahn unterwegs und als gehöre ihnen die Welt“, meint die Frau. „Und nein, der MVV ist für mich keine Alternative. Ich wäre 50 Minuten einfach zur Krippe/ Arbeit unterwegs. Mit Doppelkinderwagen im Berufsverkehr, die Sympathien sind mir sicher.“ Am Hauptbahnhof hat sie eigenen Angaben zufolge aufgegeben herauszufinden, wie man von der U1 per Aufzug zur S-Bahn komme und umgekehrt. „Ich nutze verbotenerweise die Rolltreppe, falls ich doch mal mit dem MVV unterwegs bin.“ Immerhin sei der S-Bahnhof im letzten Herbst barrierefrei umgebaut worden. „Und nebenbei bemerkt, brauche ich doppelt so lang wie mit dem Auto – Stau berücksichtigt.“

Der BA 9 hat das Anliegen der Bürgerin an das Kreisverwaltungsreferat weitergegeben – mit der Bitte um Prüfung, ob es in der Nymphenburger Straße 110 noch eine Kindertagesstätte gibt. Wenn nicht, so der Vorschlag der Lokalpolitiker, kann das Halteverbot aufgehoben werden. Dies hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen.


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