„Radfahren im Viertel attraktiver und sicherer machen“
Erste Anträge aus der Radl-Sicherheits-Kampagne „Flick deinen Radweg“
Pünktlich zum Start der Radlsaison hat der Bezirksausschuss in Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) in seiner jüngsten Sitzung fünf Anträge zur Radlwegsicherheit auf den Weg in die Stadtverwaltung gebracht. SPD, Grüne und ÖDP hatten gemeinsam mit dem ADFC im Oktober 2016 die Kampagne „Flick deinen Radweg“ ausgerufen und Bürger gebeten, Hindernisse, Gefahrenstellen und Störfaktoren auf ihren Arbeits- und Schulwegen einzusenden (der Werbe-Spiegel berichtete). Daraus entstanden nun die fünf Anträge, in denen vor allem weitere Fahrradstraßen im Viertel gefordert werden, aber auch Gefahrenstellen und Hindernisse wie das plötzliche Verschwinden eines Radwegs auf einem Parkplatz ausgeräumt und neue Abstellmöglichkeiten für Räder geschaffen werden sollen.
„Die meisten Einsender haben uns sehr detailgenau geschildert, wie die Gefahrenstellen aussehen und häufig sogar Lösungsvorschläge mitgeschickt“, erzählt Alexander Steinmetz vom ADFC aus Neuhausen-Nymphenburg. „Wir sind dann im Oktober die ersten Hinweise abgefahren und haben uns selbst ein Bild gemacht. An einigen Stellen haben wir uns wirklich gewundert, wie eine solche Verkehrslage zustande gekommen ist. Zum Beispiel der Radweg an der Wotanstraße, über den ein Parkplatz gebaut wurde.“ Und Nikolai Lipkowitsch von den Grünen ergänzt: „Unser Ziel ist es, den Radfahrern das Leben zu erleichtern und damit gleichzeitig die Stadt vom Autoverkehr zu entlasten. Mit diesen Beschlüssen machen wir das Radfahren im Viertel attraktiver und sicherer.“
„Unfallfrei mit dem Rad zur Arbeit und wieder zurück“
Bereits im vergangenen September hatten ADFC und SPD unter dem Motto „Unfallfrei mit dem Rad zur Arbeit und wieder zurück“ ein Antragspaket mit sechs Einzelanträgen eingebracht. Davon wurden bereits vier Verbesserungsvorschläge positiv beantwortet und umgesetzt. „Wir freuen uns, dass die Stadtverwaltung unsere Vorschläge so positiv aufnimmt und schnell umsetzt“, sagt Anna Lena Mühlhäuser (SPD). „Wir haben im warmen März dieses Jahres gemerkt, dass deutlich mehr Radfahrer die vorhandene Infrastruktur nutzen und da können kleinere Hindernisse schnell zu Gefahrenstellen werden. Deshalb hoffen wir auch weiterhin auf die Unterstützung der Verwaltung.“
Erstes Antragspaket
Im Anschluss an das erste Antragspaket baten ADFC und SPD gemeinsam mit den Grünen und der ÖDP um die Mithilfe der Bürger. Insgesamt gingen 18 E-Mails mit mehr als 45 Hinweisen ein. Daraus entwickelten der ADFC mit Barbara Strobl, Alexander Steinmetz und Christian Zeller sowie die Lokalpolitiker um Anna Lena Mühlhäuser (SPD) und Alexander König (Grüne) Anfang November eine Radltour durchs Viertel, in der häufig genannte oder besonders auffällige Hinweise abgefahren und begutachtet wurden. Nun ist daraus ein weiteres Antragspaket mit sechs Einzelanträgen entstanden. Ursprünglich bestand das Paket aus acht Anträgen, doch drei davon erledigten sich aufgrund von Antworten aus der Stadtverwaltung. So ist geplant, bis Juni 2017 eine provisorische Radwegführung parallel zur Richelstraße auf dem Bahngelände zu führen und somit einen Lückenschluss der Radverbindung entlang der Stammstrecke zu erreichen.
Die nun vom BA gefällten Beschlüsse enthalten beispielsweise die Forderungen die Demoll- über die Böcklin- und die Klugstraße sowie die Nederlinger Straße in die Zamboninistraße bis zur Menziger Straße zu einer Fahrradstraße umzuwandeln, um den gemeinsamen Rad- und Fußweg an der Canalettostraße zu entlasten, den Radweg entlang der Wotanstraße Richtung Laimer Unterführung nach dem Romanplatz aufgrund der bisher schlechten Sichtbarkeit auf die Fahrbahn zu verlegen und auf der gegenüberliegenden Seite der Wotanstraße Höhe Mechthildenstraße die Überquerung des Radwegs über einen Parkplatz sicher zu stellen.
Im Sommer geht die Kampagne nun in die zweite Runde. Bürger sind wieder aufgerufen, ihre Anmerkungen zu ihren Arbeits- und Schulwegen bis Ende Juni unter meinradlweg@spd-neuhausen.de oder neuhausen-nymphenburg@adfc-muenchen.de einzusenden. Währenddessen werden sich die drei ADFCler und die Stadtteilpolitiker von SPD, Grünen und ÖDP die noch fehlenden Hinweise aus dem Oktober vornehmen.
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