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„Plus an Sicherheit“

Fahrradzone und Schutzstreifen für sicheren Radverkehr

Geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) dann soll im Stadtbezirk die erste Fahrradzone Münchens ausgewiesen werden. (Bild: sb)

Der neu gewählte Bezirksausschuss hat auf Antrag der Grünen in seiner Juni-Sitzung einstimmig für die Ausweisung einer Fahrradzone im Stadtteil Nymphenburg gestimmt. Hiermit greift das Lokalparlament die Möglichkeiten der erst vor wenigen Wochen erneuerten Straßenverkehrsordnung auf. Mit seiner Idee möchte Antragsinitiator Martin Züchner eigenen Angaben zufolge in Abstimmung mit den zuständigen städtischen Referaten die bestehende Tempo-30-Zone südlich des Romanplatzes mit mehreren Fahrradstraßen zu einer Fahrradzone weiterentwickeln. Hierbei handele es sich um ein neues Instrument der Zonenbeschilderung seit der StVO-Novelle Ende April 2020. Wie in den bisher 83 Fahrradstraßen in München dürfe der Radverkehr hier nicht behindert werden und das Nebeneinanderfahren ist erlaubt.

Aus Sicht von Martin Züchner würde die beantragte Zone bestehende Fahrradstraßen verbinden, die große Zahl an Radfahrenden präsenter machen und die umfassende Beschilderung auf die Einfahrtskreuzungen reduzieren. Für die Anlieger im Viertel entstünden dadurch keine Nachteile und auch der Umfahrungsschleichverkehr könnte insgesamt wegfallen. „Als neues Mitglied im Bezirksausschuss freue ich mich, dass dieses Plus an Sicherheit und nachhaltiger Mobilität in meiner Nachbarschaft im BA Zustimmung bekommen hat“, erklärt der auch dort wohnende Martin Züchner.

Radschutzstreifen in der Baldurstraße

Und sein Parteikollege Nikolai Lipkowitsch hat eine weitere Initiative im Bezirk präsentiert: In der Baldurstraße zwischen Nederlinger- und Sadelerstraße soll in östlicher Richtung ein Radschutzstreifen eingerichtet werden, verbunden mit einer Reduktion auf Tempo 30 in diesem Abschnitt. Ergänzend soll bis zur Dantestraße ein von der Straße abgetrennter Radstreifen erbaut werden. Nach Ansicht des Grünen Fraktionssprechers trennt hierfür statt einer Reihe teils dauerhaft parkender Fahrzeuge fortan ein Grünstreifen mit Baumbepflanzung den Radweg von der Baldurstraße und biete so Sicherheit. Zum Ausgleich sollen Nutzer der Kleingartenanlage und Besucher des Westfriedhofs durch Markierungen besser geordnete Pkw-Stellplätze vorfinden.

Neue Möglichkeiten der Straßengestaltung

Beide Maßnahmen nutzen nach Angaben der Grünen-Fraktion im BA 9 die neuen Möglichkeiten der Straßenverkehrsordnung zur Straßengestaltung und ermöglichen eine zeitgemäße Rolle des Radverkehrs in der Großstadt. Die Verkehrszählungen auch noch vor der Coronazeit würden den Rückenwind, mit dem die Münchner sich aufs Radl schwingen, bestätigen. „Auch im Zuge des Radentscheids können wir so den Willen der Bürger in eine Verkehrsführung umsetzen, die dem Wunsch nach flexibler Mobilität einer wachsenden Einwohnerzahl auf dem Fahrrad gerecht wird“, erklärt Nikolai Lipkowitsch.


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