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„Pfingstl“-Spektakel

Das „7. Neuhauser Wasservogelfest“ war ein toller Erfolg

Die FT Gern stellte auch in diesem Jahr wieder den Wasservogel. (Bild: Doro Hartmann)

Rund 5.000 Menschen nahmen an der siebten Auflage des „Neuhauser Wasservogelfestes“, dem historischen „Pfingstl“-Brauch teil, der dieses Jahr dem TSV Neuhausen-Nymphenburg, dem Neuhauser Millionenbauern Lorenz Hauser, dem „Großwirt“ und der Blindeninstitutstiftung galt. Begeisterte Besucher erfreuten sich auf dem Rotkreuzplatz an den Sprüchen der Wasservogelgruppe sowie an Akrobatik, Musik und Tanz. „Ein voller Erfolg und ein großer Spaß für alle“, freute sich Ingeborg Staudenmeyer, Vorsitzende des Vereins für Stadtteilkultur Neuhausen-Nymphenburg. „Das ist gelebte Tradition, die unserem Stadtviertel gut tut.“

500 Festzug-Teilnehmer

Beim Festzug vom Rotkreuzplatz über die Winthirstraße zur Gerner Brücke bis zum Hirschgarten liefen mehr als 500 Teilnehmer mit. Mit dabei waren Musikkapellen, Trachtler, Vereine und Vertreter des BA 9. Die Zuschauer säumten die Straßen und beklatschten den außergewöhnlichen Festzug rund um den mit Blättern behängten „Pfingstl“ hoch zu Pferd. Und dieser Wasservogel tat seinem Name Ehre und sprang zur Begeisterung von Jung und Alt beherzt von der Gerner Brücke in den Schlosskanal. Viel Applaus bekamen auch die Brauerei-Rösser, Kutschen mit Ehrengästen und Böllerschützen im Hirschgarten.

Das Fazit von Franz Schröther, dem Vorsitzenden der Geschichtswerkstatt Neuhausen, lautete: „Ois hod passt.“ Und genau deshalb waren Besucher, Teilnehmer und Organisatoren von Stadtteilkulturverein, Geschichtswerkstatt und FT München-Gern rundum zufrieden. Traditionell stellte die FT München-Gern auch in diesem Jahr die Wasservogelgruppe. „Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter und am Ende war die Erleichterung riesengroß, dass wieder alles gutgegangen ist“, sagte Michael Franke, Vorsitzender der FT München-Gern. Und Anna Hanusch, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), betonte: „Schön, dass diese Tradition wieder belebt wurde und jetzt alle zwei Jahre stattfindet.“

Erste Wiederauflage vor zwölf Jahren

Äußerer Anlass für die erste Wiederauflage vor zwölf Jahren war das 100. Gründungsfest der FT Gern. Im zweijährigen Turnus folgten der 125. Geburtstag des Männergesangsvereins „Concordia Neuhausen“ (2009), das 120-jährige Jubiläum der Schützengesellschaft „Falkenauge“ (2011), das 25-jährige Wirte-Jubiläum von Hirschgarten-Wirt Johann Eichmeier (2013). Die fünfte Auflage des Wasservogelfests 2015 war den Augustinerwirten Axel Schallameier zum 145. Geburtstag seiner Gaststätte „Metzgerwirt“, Hans Stadtmüller zum 140. Geburtstag seines „Jagdschlössl“ und Johann Eichmeier mit neuem Rekord als bislang längster tätiger Pächter im Hirschgarten gewidmet. 2017 galt das Wasservogelfest dem Millionenbauern Lorenz Hauser, dem „Großwirt“ und der Blindeninstitutsstiftung.

Das Wasservogelfest findet seit 2007 wieder im Zwei-Jahres-Rhythmus statt, um die bäuerliche Tradition mit großem Unterhaltungswert wieder aufleben zu lassen. Der Brauch ist wesentlich älter und geht vermutlich auf heidnische Rituale zurück. Gefeiert wurde bis ins Jahr 1828, dann besiegelte ein Verbot König Ludwigs I. das vorläufige Ende.


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