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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Menschenleben retten
Neuhauser Blutspendetag wird gut angenommen
Bereits zum sechsten Mal hat in Neuhausen-Nymphenburg mittlerweile der Blutspendetag stattgefunden, eine gemeinsame Veranstaltung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), des Kolping-Ausbildungshotels St. Theresia und der FT München-Gern. „Unsere Stadtteilkooperation funktioniert sehr gut- auch weil die Bürger das Ganze gut annehmen. Die Spenderbetreuung hier im Kolping-Ausbildungshotel übernehmen immer Mitglieder der FT Gern und wir sind unter anderem für die Registratur zuständig“, erzählt Michael Greiner vom BRK-Kreisverband München Bereitschaft West 1, mit Sitz in der Schulstraße.
Dass die „Neuhauser Blutspendetag“ gut angenommen wird, bestätigt auch Marko Hammer: „Wir erwarten hier im Schnitt immer um die 100 Spender und sind mit fünf Mitarbeitern sowie zwei Ärzten vor Ort.“ Ein halber Liter Blut werden im Rahmen einer Blutspende abgenommen. „Das ist für den Körper eine Höchstleistung“, sagt der Mitarbeiter des Blutspendedienst des BRK. „Deshalb sollten die Spender den Tag eher ruhig angehen und im Vorfeld ausreichend gegessen und getrunken haben.“
Aufgeteilt in wesentliche Bestandteile
Das Blut wird im Anschluss an die verschiedenen Institute des Blutspendedienstes in Nürnberg, Regensburg und München geliefert „Dort wird es gesammelt, aufbereitet und untersucht“, so Marko Hammer. Das Produktions- und Logistikzentrum des Blutspendedienstes befindet sich in Wiesentheid. In der modernen Medizin wird das Blut aus einer Blutspende nicht mehr in seinem natürlichen Zustand verabreicht, sondern zuvor in seine wesentlichen Bestandteile aufgeteilt. „Wir gewinnen daraus rote Blutkörperchen, Thrombozyten und Plasma“, erzählt Marko Hammer. „Damit können wir drei Menschenleben retten.“
Jede Blutprobe durchläuft vier Stationen
Das gespendete Blut wird innerhalb von 24 Stunden verarbeitet und getestet. In der zentralen Produktion und den Laboren durchläuft dabei jede einzelne Blutprobe vier Stationen: in der Filtration werden die weißen Blutkörperchen aus dem Vollblut entfernt, um die Reinheit der Blutprodukte zu erhöhen. In der Zentrifugation werden die schweren roten Blutkörperchen vom Blutplasma getrennt. In der Auftrennung wird das Vollblut in Blutplasma (gelb) und rote Blutkörperchen geteilt. Und in der Untersuchung werden die Blutspenden dann auf Krankheitserreger wie HIV, Hepatitis und Weiteres untersucht.
Im Rahmen jeder Blutspende wird auch immer der Hämoglobinwert (Hb-Wert) bestimmt. Er gibt Auskunft darüber, wie gut die Person mit Eisen versorgt ist und somit, ob der Körper genügend Erythrozyten nachbilden kann. „Aus diesem Grund testen wir vor jeder Blutspende den Hb-Wert des Spenders“, sagt Marko Hammer. „Wenn der Hb-Wert zu niedrig ist, darf der Menschen zu seinem eigenen Schutz nicht spenden.“
Mit Blutprodukten aus jährlich über 500.000 Blutspenden von rund 240.000 aktiven Blutspendern stellt der Blutspendedienst die Vollversorgung der Patienten in Bayern an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr sicher. Spenden kann jeder ab 18 Jahren, der gesund ist und dessen Körpergewicht mehr als 50 Kilogramm beträgt. Erstspender sollten höchstens 64 Jahre alt sein. „Wichtig ist zudem, dass die Spender einen Personalausweis oder Reisepass mitbringen“, betont Marko Hammer. Die Blutspende selbst dauert zirka zehn Minuten. Insgesamt sollte für Anmeldung, Imbiss, Arztgespräch und Spende rund eine Stunde eingeplant werden. Männer können jährlich bis zu sechsmal spenden, Frauen bis zu viermal, da es bei Frauen etwas länger dauert, den Eisenhaushalt wieder zu normalisieren.
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