„Lange Diskussionen“
Vorschlag des Bezirksausschusses: Hilblestraße soll in Maria-Luiko-Straße umbenannt werden
Seit vielen Jahren fordert der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) die Umbenennung der Hilblestraße. Schon im Jahr 2015 sei das Stadtarchiv beauftragt worden, eine gutachterliche Stellungnahme abzugeben und schon damals wurde die Umbenennung empfohlen, erklärt das Gremium in einem Schreiben an das Kommunalreferat. Mitte 2016 wurde das Projekt „Historisch belastete Straßennamen überprüfen und einen Vorschlag für den Umgang damit erarbeiten“ initiiert, mit einem geplanten Abschluss im Jahr 2017. „Dieses Projekt sollte abgewartet werden, bevor eine Umbenennung folgen sollte. Bis heute ist unseres Wissens keines der drei geplanten Module abgeschlossen, beziehungsweise liegen uns keine Informationen dazu vor“, betonen die Mitglieder des Lokalparlament weiter.
Daher fordert der BA 9 die Landeshauptstadt München auf, der Stellungnahme des Stadtarchivs von 2015 schon vorab zu folgen und die Hilblestraße zeitnah umzubenennen. „Sollte dies nicht möglich sein, muss das laufende Projekt zum ganzheitlichen Umgang mit belasteten Straßennamen beschleunigt fertiggestellt werden“, fordern die Gremiumsmitgliedern. Man bitte in diesem Zusammenhang um Mitteilung zum Stand der Dinge.
Nach langen Diskussionen und Abwägungen habe man sich von Seiten des BA 9 für den Alternativvorschlag „Maria-Luiko-Straße“ ausgesprochen. „Ein gewichtiger Grund für uns ist die konträre Benennung nach einem Opfer des Nationalsozialismus. Marie Luise Kohn wurde 1904 in München geboren und 1941 in Kaunas ermordet“, erklärt das Gremium. „Sie wohnte in Neuhausen und ist als Künstlerin bekannt.“ Ihr Künstlername lautete Maria Luiko.
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