„Küchenschränke wackeln“
Lärm und Erschütterungen durch die Trambahn
Nicht nur die Anwohner, auch die Besucher des Gemeinschaftszentrums „Integriertes Wohnen“ in der Menzinger Straße 16 beklagen die ihrer Ansicht nach gestiegene Lärmbelästigung auf der Tramlinie 17. Die Vibrationen seien sehr stark. „Es sind laute Dröhn-Geräusche in der Wohnung, das Geschirr in den Küchenschränken wackelt“, betont Josef Billeriß, der Leiter des offenen Nachbarschaftreffs, in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). „Auslöser sind die seit Herbst 2016 neu eingesetzten Trambahnen. Seit die neuen Variobahnen auf der Linie 17 eingesetzt werden, haben sich die Störungen in den Wohnungen stark erhöht.“
„Tag und Nacht psychische Belastung“
Die Trambahnen fahren in einem Abstand von fünf Minuten an den Wohnungen vorbei und die psychische Belastung durch die ausgelösten Vibrationen sei für viele Anwohner hoch. Auslöser könne nach Ansicht von Josef Billeriß nicht alleine der Frost in den letzten Wochen gewesen sein, da das Problem vorher schon bestanden habe. „Die Bewohner der Menzinger Straße sind sehr besorgt. In den Erdgeschosswohnungen unserer Wohnanlage leben ausschließlich Senioren.“ Diese Wohnungen seien besonders stark betroffen, was eine zusätzliche Belastung für die meist mobil eingeschränkten Bewohner darstelle. „Einige der Senioren können die Wohnungen alleine nicht mehr verlassen und sind dadurch diesen psychischen Belastungen Tag und Nacht ausgesetzt.“
Die derzeitige stark beeinträchtigte Wohnsituation sei so nicht hinnehmbar. „Uns ist bekannt, dass es auch bereits in anderen Stadtviertel Probleme mit dem Lärm- beziehungsweise Vibrationsschutz gab“, erklärt Josef Billeriß. „Diese wurden unseres Wissens nach nie abschließend behandelt beziehungswiese beseitigt.“ Deshalb wolle man den BA 9 als Sprachrohr für die Mitbürger nutzen und um Unterstützung bitten. „Bestimmt sind auch noch andere Straßenzüge im Stadtviertel von den Lärmbelästigungen betroffen.“ Um noch einmal verstärkt auf das Problem aufmerksam zu machen, gibt es auch eine Unterschriftenliste, die den Lokalpolitikern übergeben wurde.
Das Gremium hat das Ganze sowohl an das Referat für Gesundheit und Umwelt als auch an die MVG weitergegeben und bittet zum einen um eine Prüfung, zum anderen auch um eine Messung, um das Problem zu klären.
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