Kein Zebrastreifen
In der Braganzastraße bleibt verkehrlich alles wie gehabt
In einem Schreiben an Bürgermeisterin Christine Strobl hatte eine Bürgerin bereits im Oktober vergangenen Jahres auf die aus ihrer Sicht unzureichende Verkehrssituation vor dem Altenheim „Heilig Geist“ in der Braganzastraße aufmerksam gemacht. Ihre Schwester lebe im Heim und fahre fast täglich im Rollstuhl in den gegenüberliegenden Park. „Und täglich erlebe ich beinahe im Sekundentakt Autofahrer, die sich schienbar an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h halten, aber eher schneller als langsamer fahren, wenn es der Gegenverkehr zulässt.“ Viele Autofahre würden zudem den Übergang vor dem Haus blockieren, weil sie verbotenerweise dort parken, erklärt die Frau weiter, die im Zuge dessen sowohl einen Zebrastreifen als auch die Einführung von Schritttempo vorgeschlagen hat.
„Die Querung der Braganzastraße zu einer gegenüberliegenden Grünanlage wird hier über einen abgesenkten Bordstein ermöglicht“, erklärt nun Christine Strobl (SPD). „Zugleich ist dieser Bereich beidseitig mittels einer Grenzmarkierung abmarkiert.“ Die Überwachung des ruhenden Verkehrs in der Braganzastraße erfolge über Verkehrsüberwachungskräfte der örtlichen Polizeiinspektion. Von Seiten der Polizei sei ihr mitgeteilt worden, dass eine Häufung von verbotswidrig geparkten Fahrzeugen am abgesenkten Bordstein nicht festzustellen sei.
Genügend Lücken
Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) führe weiter aus, dass das Verkehrsaufkommen in der Braganzastraße mit zirka 200 Kfz in der Stunde dem einer ruhigen Wohnstraße entspreche. Es treten, so das KVR weiter, immer wieder Lücken im Verkehrsfluss auf, die groß genug seien, dass auch Personen im Rollstuhl die Straße ohne Gefährdung überqueren können. Ein Fußgängerübergang in Form eines Zebrastreifens sei nicht erforderlich. Das KVR bitte in Abstimmung mit dem Polizeipräsidium München um Verständnis, dass weitere verkehrliche Regelungen nicht getroffen werden könnten. Die Braganzastraße liege in einer Tempo 30-Zone und diese Geschwindigkeitsregelung sei für die Verkehrssituation vor Ort ausreichend.
„Allerdings teilt mir die Geschäftsführung der Münchenstift mit, dass es bei der Straßenquerung zu kritischen Situationen kommt, da die Senioren nicht rechtzeitig wahrgenommen werden, da die Sicht durch falsch parkende Autos blockiert wird“, erklärt Christine Strobl. „Auch die Bodenmarkierungen werden ignoriert.“ Die Bürgermeisterin schlägt daher vor, dass sich die Frau mit dieser Angelegenheit an den zuständigen Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) wenden solle. „Bei den Mitgliedern des Bezirksausschusses handelt es sich um ortskundige Bürger, die die Gefahrensituationen einschätzen können und mit den zuständigen Behörden in Kontakt stehen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH