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Kein Bedarf

Sozialreferat plant keine weiteren Jugendzentren im Stadtviertel

Nach Ansicht der Landeshauptstadt München ist der 9. Stadtbezirk ausreichend mit Jugendzentren, wie etwa dem Treff Mosaik in der Rosa-Bavarese-Straße, versorgt. (Bild: sb)

Im 9. Stadtbezirk wird es – entgegen der Forderungen des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg – keine weiteren Jugendzentren und Aufenthaltsräume für Jugendliche geben. Wie das Sozialreferat mitteilt, befinden sich im Viertel die Freizeitstätte Hirschgarten sowie die Freizeitstätte Mosaik. Man sehe deshalb den Bedarf an Freizeitstätten gegenwärtig sowie auch zukünftig bedarfsgerecht ausgerichtet und rate aus fachlichen und wirtschaftlichen Gründen davon ab, an zusätzlichen Standorten im Stadtbezirk weitere Freizeitstätten zu bauen, erklärt Sozialreferentin Dorothee Schiwy in einem Schreiben an das Gremium. Auch die Ausweitung bestehender Angebote durch Schaffung von Außenstellen, zum Beispiel in Form von Bauwagen sei aus fachlicher Sicht aufgrund der gedeckten Bedarfe nicht angezeigt.

Weiter hatte der BA 9 gefordert, in die Planungen im Bereich des Neubaugebietes rund um die Paketposthalle bereits jetzt ein großes Jugendzentrum zu integrieren. Nach Ansicht des Lokalparlaments müsse dies so konzipiert werden, dass die Einbeziehung von Jugendlichen bei Konzeptentwicklung, eigene Veranstaltungsmöglichkeiten der Jugendlichen, sichere und attraktive Räume für Mädchen und junge Frauen, Bandübungsräume, die zur dauerhaften Nutzung zur Verfügung gestellt werden, und nicht nur für einzelne Stunden und einzelne Gruppen, sowie ein Betrieb nach dem Prinzip der Selbstverwaltung sichergestellt sei.

„Enge Abstimmung“

Auch hier sieht das Sozialreferat eigenen Angaben zufolge aufgrund der bereits vorhandenen Freizeitstätten keinen Bedarf. „Sollten sich bei den regelmäßigen Überprüfungen neue Bedarfe im 9. Stadtbezirk für junge Menschen ergeben, werden selbstverständlich die Wünsche und Anstrengungen der Zielgruppe miteinbezogen“, betont Dorothee Schiwy. „Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den Einrichtungen und Stellen der Jugendarbeit vor Ort.“

Kein Jugendzentrum im Kreativlabor

Und auch dem Vorschlag des Lokalparlaments, in den freigewordenen Räumen und Flächen der Münchner Stadtentwässerung (MSE) im Kreativlabor ein stadtteilübergreifendes Bildungs- und Kulturangebot für Kinder und Jugendlichen zu schaffen, erteilt das Sozialreferat eine Absage. Für die freigewordenen Räume könne leider keine mietfreie Übernahme durch das Sozialreferat und das Stadtjugendamt erfolgen. Eine einmalige oder dauerhafte Finanzierung durch interne Umschichtung sei derzeit nicht möglich. Man fördere jedoch am Standort des Kreativlabors das Projekt Eduart K., eine Plattform für junge Kunst und Kultur. „Eduart K. bietet Raum, Unterstützung, Ausstellungs-, Vernetzungs- und Teilhabemöglichkeiten für junge Kreative und KünstlerInnen“, so die Sozialreferentin. „Das vorrangige Ziel des Sozialreferats/ Stadtjugendamtes ist der Erhalt bestehender Angebote für Kinder und Jugendliche, eine Ausweitung ist aufgrund der aktuellen Haushaltslage derzeit leider nicht möglich.“


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