„Jede zweite Tonne war meine“
Kommunalreferentin Kristina Frank war im Viertel auf Mülltour
Antrittsbesuch bei den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWM): Kristina Frank, seit 1. August neue Kommunalreferentin der Landeshauptstadt München und damit 1. Werkleiterin der AWM, hat eine Müllsammeltour begleitet und dabei die Arbeit der Müllwerker hautnah kennengelernt und Erfahrungen gesammelt, was hinter der täglichen Arbeit der Müllabfuhr steckt. „Nach meiner ersten Mülltour kann ich bestätigen: Die Müllwerker des AWM arbeiten mit vollem Körpereinsatz für die Sauberkeit in München“, erzählt Kristina Frank. „Ich weiß jetzt, was es bedeutet, jeden Tag diesen Job zu machen. Aus Aushilfsmüllladerin im Müllfahrzeug durfte ich richtig mitmachen, was mir sehr wichtig war. Jede zweite Tonne war meine“, sagt sie schmunzelnd.
Ihr Einsatzort war im Übrigen Neuhausen-Nymphenburg. „Das ist für mich besonders schön, denn hier bin ich zuhause“, betont die 37-jährige Juristin. „Ich habe zudem einen Blick hinter die Kulissen werfen können.“ Der Arbeitsalltag der Müllwerker – in München arbeiten insgesamt rund 500, davon sieben Frauen – sei sehr spannend, sie habe dabei auf ihrer Tour durch das 9. Stadtviertel auch viel über die Bewohner erfahren, wer in Urlaub war und auch, was nicht in die Mülltonne gehöre. „Vor der harten körperlichen Arbeit habe ich großen Respekt“, sagt Kristina Frank. „Bei jedem Wetter im Freien sein und schwere Container schieben ist körperlich anstrengend und manchmal auch aufgrund der zunehmenden Verkehrsbelastung nicht ganz ungefährlich. Als 1. Werkleiterin werde ist daher besonders auf die Rückmeldungen zu Arbeitsbedingungen und Herausforderungen meiner Belegschaft hören.“ Gesunde und zufriedene Mitarbeiter seien das wichtigste Kapital des Eigenbetriebs der Landeshauptstadt München.
Regelmäßige Kennenlern- und Arbeitstermine
Diesem Antrittsbesuch sollen regelmäßige Kennenlern- und Arbeitstermine in den Abteilungen der AWM folgen. Außerdem sind Besuche bei weiteren Einrichtungen der AWM geplant. Ihr Arbeitstag als Müllwerkerin hatte bereits um 5.30 Uhr begonnen. „Ich habe erstmal eine Einweisung bekommen. Dann ging es mit der Tour in der Baldurstraße los“, so Kristina Frank. „Es ist gut, dass ich den Betrieb genau kennenlerne. Für mich ist das eine tolle Erfahrung, zumal mich auch das Team super aufgenommen hat. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.“
Neue Schwerpunkte setzen
Ihr neues Aufgabengebiet als Kommunalreferentin sei sehr vielfältig, betont die Stadträtin in einem ersten Resümee. „Die Belegschaft hat mich super aufgenommen, was mir den Start einfach gemacht hat. Ein großes Dankeschön dafür. Ich habe mir schon vieles angeschaut, um mir einen Überblick in allen meinen Abteilungen, Ämtern und Eigenbetrieben zu verschaffen und war zum Beispiel auf den Wochenmärkten oder bei der Forstverwaltung, wo ich Bäume gehackt habe. Für mich ist es wichtig, dass ich verstehe, wovon ich rede – gerade auch in der Kommunikation mit den Mitarbeiterin.“ Ihr Ziel sei es, im Kommunalreferat neue Schwerpunkte zu setzen, es zu modernisieren und weiter nach außen zu öffnen. Dem Stadtviertel bleibt Kristina Frank, die Mitglied des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ist, im Übrigen auch als Kommunalreferentin treu. „Meine Arbeit im BA 9 mache ich weiter, denn nur so bin ich auch nah an den Menschen.“
Der AWM ist mit über 1500 Beschäftigten einer der größten kommunalen Entsorgungsbetriebe in Deutschland. Er leert nach Angaben des Kommunalreferats pro Tag in München über 58.000 Mülltonnen – von Restmüll über Papier bis hin zu Biomüll –, besitzt eine Müllverbrennungsanlage und betreibt im Stadtgebiet unter anderem eine Biogasanlage und zwölf Wertstoffhöfe.
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