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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
In Schutt und Asche
Kulturpavillon am Romanplatz ausgebrannt
Für das kulturelle Leben in Neuhausen ist es ein herber Verlust: Am Montag wurde der Kulturpavillon am Romanplatz inklusive der gesamten Infrastruktur, wie Büro, Veranstaltungstechnik, Bühne und Stühle, durch einen Brand völlig zerstört. Gegen 7.30 Uhr sei die Feuerwehr alarmiert worden, teilte ein Sprecher der Münchner Feuerwehr mit. Zu diesem Zeitpunkt sei das Gebäude schon voll in Flammen gestanden. Die Feuerwehr war mit 15 Fahrzeugen sowie rund 60 Leuten am Einsatzort und löschte mit sechs C-Rohren. Personen kamen nicht zu Schaden. Gegen 10 Uhr waren immer noch einzelne Glutnester aktiv, die von den Feuerwehrleuten aufgespürt wurden.
Die Arnulfstraße war während des Einsatzes für mehrere Stunden zwischen Steubenplatz und Romanplatz zuerst in beiden Richtungen und dann in Fahrtrichtung stadtauswärts gesperrt. Die noch während der Löscharbeiten aufgenommenen Ermittlungen des Fachkommissariats ergaben, dass der Brand im Inneren des Gebäudes ausbrach. Das Feuer dürfte nach bisherigen Feststellungen in einer im Südteil gelegenen Nische entstanden sein. Eine konkrete Aussage zur genauen Brandursache konnte von der Polizei bis Redaktionsschluss noch nicht gemacht werden. Die Ermittlungen dauern noch an.
"Beliebte Location verloren"
Der Pavillon in der Arnulfstraße 294, der einst die Stadtbibliothek Nymphenburg beherbergte, wird seit etlichen Jahren für Ausstellungen und viele andere kulturelle Veranstaltungen genutzt. Erst mit Fertigstellung des Bürgersaals im Trafo sollte diese Zwischennutzung, die von Stadtteilpolitikern und Bürgern durchgesetzt worden war, enden. Jetzt fehlt für viele Veranstaltungen, die für die kommende Zeit geplant sind, ein Dach überm Kopf.
Die Geschichtswerkstatt Neuhausen, die am Montagabend ihre Jahresversammlung dort abhalten wollte, hat diese erst einmal verschoben, bis sie neue Räumlichkeit dafür findet. Auch der Bandcontest Neuhausen, der am 1. April im Kulturpavillon stattfinden sollte, ist in seiner Durchführung bedroht. Wolfgang Schwirz, der stellv. Vorsitzende des Vereins für Stadtteilkultur, der zum Brandort geeilt war, zeigte sich fassungslos. "Der Verein und die Künstler, Gruppen und Institutionen aus Neuhausen und Nymphenburg haben eine beliebte Location verloren, die sich seit der Inbetriebnahme im Jahr 2010 einen sehr guten Ruf erworben hatte", erklärte er. "Der Verein für Stadtteilkultur muss jetzt erst einmal Bilanz ziehen, wie die kulturelle Arbeit im Viertel und für das Viertel weitergehen kann. Ich bin tief erschüttert und fast sprachlos, denn mit so etwas rechnet man nie. Es muss aber in irgendeiner Form weitergehen."
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