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„Hoher Stellenwert“

An der Grundschule am Winthirplatz wird dem Vorlesen viel Platz eingeräumt

Helga Sahm leitete an der Winthirschule die AG Literaturkreis für die 1. und 2. Jahrgangsstufe, in der die Kinder nicht nur zum Lesen hingeführt werden, sondern das Gelesene reflektieren, nachspielen, umdichten oder selbst Geschichten erfinden. (Bild: pi)

Lesen ist wichtig. Das weiß auch Eva Wobido, Rektorin an der Grundschule am Winthirplatz: „Lesen beziehungsweise auch das Vorlesen ist ein ganz wichtiger Punkt an unserer Schule. Über das Vorlesen kann man Kinder stark fördern. Deshalb hat es einen so hohen Stellenwert.“

Auch an der Grundschule am Winthirplatz wird es anlässlich des bundesweiten Vorlesetages am 20. November besondere Aktionen geben. „Heuer werden Eltern und Omas vorlesen“, erzählt Eva Wobido. „Sie können in Absprache mit mir ein Buch aussuchen.“ Der Vorlesetag wird komplett vom Elternbeirat der Grundschule organisiert. In diesem Jahr wird auch der Verein AFLM (Association Français Langue Maternelle de Munich) e.V., deren Französischlehrkräfte am Freitagnachmittag Erst- bis Drittklässler, also Muttersprachler, an der Winthirschule unterrichten, eine Nativ-Speakerin in Französisch schicken, die aber auch Deutsch spricht, um interessierten Kindern aus Bilderbüchern und unterstützt mir viel Mimik auf Französisch vorzulesen. „Wir freuen uns auf alle an diesem Tag unterstützenden Eltern und auf diese Besonderheit“, betont Eva Wobido.

Grundsätzlich wird an der Grundschule am Winthirplatz dem Lesen beziehungsweise dem Vorlesen viel Platz eingeräumt. „Wir haben zum Beispiel schon oft mit der Stiftung Lesen zusammengearbeitet“, sagt die Rektorin. Ansonsten gibt es seit dem Schuljahr 2009/10 in den ersten Klassen für eine Stunde pro Woche eine sogenannte Leseschiene. Das bedeutet, dass die Kinder in unterschiedliche Leistungsgruppen aufgeteilt werden. „So können die Schüler leistungsdifferenziert unterrichtet werden, damit keine Gruppe überfordert ist“, erklärt Eva Wobido. „Während Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesenlernen haben, einzeln oder in einer Kleingruppe geschult werden, können sich die schnellsten Leser, die sich im Klassenverband langweilen würden, in der Schülerbücherei ein Buch suchen, das sie selbst erlesen.“

Bücherei ist gewachsen

Aporpos Schülerbücherei: „Sie wird von den Kinder geliebt“, betont die Schulleiterin. Entstanden ist sie vor fünf Jahren im Rahmen einer Projektwoche. „Den Speicherraum hatten wir bereits als Schulbuch-Lager genutzt“, erzählt Eva Wobido. „Wir haben ihn komplett ausgeräumt, frisch renoviert und gestrichen.“ Anschließend ist er mit Regalen und Büchern eingerichtet worden. „Es ist toll, wie unsere Bücherei seitdem angewachsen ist.“ Anfangs seien die Bücherregale nämlich erst spärlich belegt gewesen. Im April 2011 hat jedes Schulkind und jede Lehrerin einen Ausweis bekommen, der zur Buchausleihe berechtigt.

Neben dem Anatolin-Leseprogramm arbeitet die Grundschule am Winthirplatz auch mit den Lesefüchsen regelmäßig zusammen. Zudem gibt es an der Schule auch Lesehelfer, die Kinder mit besonderem Förderbedarf zusätzlich helfen. „Sie unterstützen nicht nur einzelne Kinder, sie helfen auch als zusätzliche Personen in den Leseschienen, wo sie kleine Grüppchen fördern oder die Kinder in der Bibliothek beaufsichtigen“, so Eva Wobido.

Und in der AG Literaturkreis werden Kinder aus der 1. und 2. Klasse nicht nur zum Lesen hingeführt, sondern sie können das Gelesene reflektieren, nachspielen, umdichten oder selbst Geschichten erfinden. „Grundsätzlich ist es aber so, dass wir natürlich auch den Eltern immer wieder vermitteln, wie bedeutsam das Vorlesen ist“, betont Eva Wobido, „zum Beispiel als Ritual am Abend. Das ist für die Kinder extrem wichtig.“

 


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