Hinweisschilder werden nicht beachtet
BA 9 setzt sich für Verkehrsspiegel an der Samuel-Heinecke-Realschule ein
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat einstimmig einen Antrag der CSU-Fraktion beschlossen, in dem die Stadt aufgefordert wird, „am Fußgängerüberweg vor der Samuel-Heinicke-Realschule zur ergänzenden visuellen Wegesicherung für hörbehinderte Schüler und Lehrer einen Spiegel anzubringen.“ Die Schulleitung habe bereits im Sommer 2011 die erneute Anbringung eines Spiegels am Zebrastreifen vor dem Schulgebäude beantragt, der im Rahmen von Baumaßnahmen vor einiger Zeit entfernt wurde.
Verzerrende Bilddarstellung?
Der Antrag sei vorranging mit der Begründung abgelehnt worden, „dass sich der Fußgängerübergang in einer Tempo-30-Zone befinde und die Verkehrsteilnehmer damit ohnehin zu erhöhter Rücksichtnahme durch die Beschilderung aufgefordert seien“, betont die CSU-Fraktion in ihrem Antrag. „Ergänzend wurde die verzerrende Bilddarstellung des Spiegels als gefährdend angeführt sowie auf die Möglichkeit von Verschmutzung und Vandalismus hingewiesen, die eine Wegesicherung durch den Spiegel beeinträchtigen könnten.“ In einem Ortstermin sei die Ablehnung auch damit begründet worden, dass die Stadtverwaltung keine Präzedenzfälle schaffen möchte. Auf die Behinderung der Schüler und ihre daraus resultierenden besonderen Bedürfnisse sei in der Begründung des Baureferats nicht eingegangen worden, erklärt die Initiatorin des CSU-Antrags, Susanne Mayer.
Die Straße vor dem Schulgebäude werde vor allem aus Richtung Wintrichring kommend mit teils deutlich überhöhter Geschwindigkeit und häufig auch von Krankenwägen im Einsatz befahren. „Dabei werden die bestehenden Hinweisschilder sowie die Zebrastreifen nicht beziehungsweise nicht ausreichend beachtet“, heißt es im Antrag weiter. „Zusätzlich behindern parkende Fahrzeuge eine zuverlässige visuelle Einschätzung der Verkehrssituation.“
Da die bestehenden Hörbehinderungen es den Schülern sowie einem Teil der ebenfalls hörbehinderten Lehrerschaft unmöglich mache, den heranfahrenden Verkehr akustisch wahrzunehmen, sei eine ergänzende visuelle Sicherungsmaßnahme durch einen Spiegel zwingend erforderlich, meint der BA 9. Die Samuel-Heinicke-Realschule sei zudem die einzige Schule ihrer Art in Bayern, „so dass eine Präzedenzwirkung für andere Einrichtungen nicht gegeben ist.“
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