„Hätte mir mehr gewünscht“
Willi Wermelt (SPD) verlässt Lokalparlament
Im Mai 2022 rückte Willi Wermelt (SPD) in den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) nach, wo er sich vor allem für Kulturthemen stark machte. Jetzt verlässt er das Gremium. „Um Gerüchten zu entgegnen“, erklärt er: „Nein, ich bin nicht gesundheitlich angeschlagen. Nein, ich bin nicht der Kultur überdrüssig. Nein, ihr werdet mich nicht „nie wiedersehen".“ Aber gehen wolle er trotzdem. Im BA sei es nicht immer einfach gewesen, etwa das Thema „Kreativlabor“ hochzuhalten. „Ich hätte mir in bestimmten Bereichen einen aktiveren BA gewünscht“, sagt Wermelt. „Das reine Abarbeiten von Tagesordnungspunkten ist und war für mich weniger prickelnd.“ Zu träge sei das Gremium für aktive Menschen mit Erwartungshaltung.
„Danke“ für gemeinsame Projekte
Es gibt aber auch zahlreiche, persönliche Erfolge, auf die Wermelt zurückblicke. Projekte, an denen er unter anderem als Vorsitzender des Kultur-Ausschusses im BA teilhatte: Etwa die Eröffnung des neuen „Schwere Reiter“, die Sanierung des Pathos Theaters, die Gestaltung der Fassade des Leonrodhauses oder den Einzug der Freien Bühne München in die ehemaligen Räume des Referats für Gesundheit und Sport im Kreativquartier. Auch dass die Nutzer vom Labor e.V. jetzt Finanzmittel erhalten, dass im Kreativlabor Workshops stattfinden können oder den Sanierungsauftrag der „Halle 6“, in der zwei Wohnungen als „Artist in residence“ entstehen sollen, zählt Wermelt als Erfolge. „Im Stadtteil ist die Umwandlung des Platzes der Freiheit in einen würdigen Gedenkort und die Umbenennung der Hilblestraße in Maria-Luiko-Straße ein großes Anliegen für mich gewesen“, erinnert sich Wermelt. „Wir konnten es gemeinsam umsetzten.“ Für die im BA zusammen verwirklichten Projekte sage er „Danke“.
Auf die Frage, ob er politisch aktiv bleiben werde, sagt Wermelt: „Politik beginnt ja, wenn man morgens die Augen öffnet.“ Er bleibt nicht nur SPD-Parteimitglied, sondern auch Vereinsvorsitzender von BIKU e.V.. Der Verein veranstaltet sowohl das Ferienprogramm „A.PLLAUS“ für rund 3.000 Kinder im Jahr, als auch das Projekt „Mädchen an den Ball“, mit inzwischen 17 Standorten in München. Und auch dem Kreativlabor bleibe er als Beraters erhalten.
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