„Große Gefahr für Schüler und Lehrer“
In der Rudolf-Diesel-Realschule muss dringend das Dach saniert werden
Dass die Rudolf-Diesel-Realschule baulich in einem schlechten Zustand ist, ist bekannt. Deshalb setzt sich der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) immer wieder dafür ein, dass das Gebäude in der Schulstraße saniert wird. Aktuell geht es dem Gremium um das Glasdach über dem Lichthof. Aus Sicherheitsgründen müsse es erneuert werden, „da große Gefahr für die Schüler und Lehrer besteht“, erklären Marianne Kreibich (AGS) und Ulrike Sengmüller (Grüne) in einem Dringlichkeitsantrag, den das Gremium einstimmig so beschlossen hat. „Wir fordern darüber hinaus, dass das neue Dach die Lichthofqualität des Innenraums wieder herstellt und entsprechend mit lichtdurchlässigen Materialien ausgeführt wird“, so die beiden Antragsinitiatorinnen.
Kontrolle mittels Drohne
Seit langem sei bekannt, dass das Glasdach über dem Lichthof marode ist. Seit mittlerweile sechs Jahren gebe es ein Provisorium mit abgehängter Decke um etwaige Bruchstücke aufzufangen. „Ebenso lange herrscht im ehemaligen Lichthof eine Bunkeratmosphäre. Seit einiger Zeit werden sogar Drohnen eingesetzt, um Verschiebungen des aktuellen Glasdaches zu dokumentieren, da hier beim nächsten Sturm größte Gefahr herrscht, dass das Glasdach zerstört wird und eventuell auch Personen gefährdet“, betonen die Lokalpolitikerinnen. „Eine Kontrolle mittels einer Drohne, ob die Statik des Daches noch gegeben ist, kann in einem Gebäude, das täglich von mehreren hundert Schülern und Lehrkräften genutzt wird, nicht ausreichend sein, um die Sicherheit zu gewährleisten.“
Nicht tragbar
Der derzeitige Zustand ist laut Marianne Kreibich und Ulrike Sengmüller nicht tragbar, „umso weniger ist es die Gefährdung von Leben und Gesundheit aller Personen, die sich in und um das Schulgebäude aufhalten müssen – durch ein Dach, das sich offensichtlich in einem derart maroden Zustand befindet, dass regelmäßige Statik-Überprüfungen durchgeführt werden müssen.“ Die Personalsituation im Baureferat könne kein Grund sein, Schüler und Lehrkräfte weiterhin derartigen Gefahren und Belastungen auszusetzen.
Nach Ansicht des BA 9 ist eine weitere Verzögerung der Sanierung des Daches der Rudolf-Diesel-Realschule nicht zu verantworten. Die Gremiumsmitglieder fordern daher die Landeshauptstadt München in aller Dringlichkeit auf, die Sanierung entschieden voranzutreiben, um die unhaltbaren Zustände zu beseitigen. Es sei erfahrungsgemäß davon auszugehen, dass auch diese „Interimslösung“ mehrere Jahre bestehen wird. Um nicht noch weitere Schülergenerationen in Bunkeratmosphäre in der Schule groß werden zu lassen, fordert das Lokalparlament, dass auch mit der Interimslösung die ursprünglich geplante Lichthofsituation wieder hergestellt wird.
Kein Stück weitergekommen
Aufmerksam gemacht auf das Problem hat den BA 9 Gertrud Aenderl, die Rektorin der Rudolf-Diesel-Realschule. Bereits im Dezember sei von Seiten des Baureferats erklärt worden, dass sich der Dachstuhl des Schulhauses in einem prekären Zustand befinde. „ Um sicherzustellen, dass die Statik noch ausreichend ist, wird regelmäßig seit Mitte letzten Jahres eine Drohne zu Vermessungsarbeiten eingesetzt“, erklärt Gertrud Aenderl. Es sei deshalb besagte Interimslösung beschlossen worden. „Die als Sicherheit eingehängte Decke, die seit sechs Jahren für ein dunkles Atrium sorgt, soll herausgenommen und das Glasdach neu gemacht werden.“ Inzwischen sei das Bauvorhaben kein Stück weitergekommen. Schon im letzten Sommer habe man gebangt, dass das Dach einem Sturm nicht standhalten könnte.
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