„Gravierende Auswirkungen“
Beeintächtigungen durch den Bau der 2. Stammstrecke in Nymphenburg-Süd befürchtet
Die Beeinträchtigungen im Rahmen des Baus der 2. Stammstrecke sollen so gering wir möglich gehalten werden. Dies zumindest erklärt Stadtbaurätin Elisabeth Merk in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Man sei sich der Beeinträchtigungen bewusst, die sowohl den betroffenen Anwohnern als auch den Verkehrsteilnehmern während der Durchführung der Baumaßnahmen entstehen. Dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) sei es in seiner Eigenschaft als Straßenverkehrsbehörde hierbei ein Anliegen, dass öffentlicher Straßengrund bei der Durchführung der Baumaßnahmen nur im unbedingt notwendigen Ausmaß beansprucht wird und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden gewährleistet bleibt. Auch der DB Netz AG sei es ein großes Anliegen, mit den von den Bauarbeiten der 2. Stammstrecke betroffenen Bürgern in Kontakt zu treten, um über die geplanten Baumaßnahmen zu informieren.
„Kein Zusammenschluss von Gegnern“
Das Ganze geht zurück auf die Resolution „Maßnahmen zur Verbesserung der Kindersicherheit, Verkehrs-, Wohn- und Umweltqualität mit Bezug auf die Baustelle Zweite Stammstrecke in Nymphenburg Süd“, die Anwohner des Neubauviertels Nymphenburg-Süd initiiert haben und die von Seiten des BA 9 unterstützt wird. „Der erfolgte Start der Bauarbeiten zur 2. Stammstrecke wird der Auftakt zu einem Jahrzehnt gravierender Auswirkungen in Bezug auf Verkehrsbelastungen, Wohnqualität und Sicherheit, für viele der dort jetzt wohnenden Bürger und Nutzer“, heißt es in der Resolution. Die direkt im Quartier stattfindenden Hauptbauarbeiten am Bahnhof Laim sollen nach Angaben der Anrainer im Herbst 2018 starten und werden rund sieben Jahre in Anspruch nehmen. Der Vorhabenträger, die Deutsche Bahn AG, schreibe selbst, dass durch den Baubetrieb mit erheblichen Belastungen für Nymphenburg-Süd zu rechen sei.
Handlungsbedarf
„Wir sind kein Zusammenschluss von Gegnern der 2. Stammstrecke. Jedoch sehen wir dringenden Handlungsbedarf, um die Belastungen für die Bewohner des Quartiers in einem vertretbaren Umfang und Unfallrisiken, insbesondere für Kinder, so gering wie möglich zu halten“, erklären die Anwohner in ihrer Resolution. Sie fordern dabei aus ihrer Sicht ausschließlich realistische Maßnahmen zur zeitnahen Verhandlung und Umsetzung, wie etwa keine zehnjährige Sperrung der beliebten „Radl-Stammstrecke“.
Hinsichtlich der sogenannten „Fahrradstammstrecke“ wird laut Aussage der DB Netz AG derzeit geprüft, inwiefern eine Aufrechterhaltung der Strecke möglich sein kann. Ziel sei es, die Strecke so weit wie möglich zu erhalten. „Geplant ist, den Baustellenverkehr weitestgehend parallel zum Radweg abzuwickeln, damit die durchgängige Befahrbarkeit größtenteils erhalten bleibt“, teilt Elisabeth Merk nach Rücksprache mit der DB Netz AG mit. „Gleichwohl können zeitweilige Sperrungen und Umleitungen nicht ausgeschlossen werden.“ Zu den Forderungen der Resolution liegt dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung auch ein Stadtratsantrag der FDP-HUT-Fraktion vor. Der Antrag soll im Rahmen einer umfassenden Beschlussvorlage zur 2. Stammstrecke, die voraussichtlich im ersten Quartal 2018 dem Stadtrat vorgelegt werden soll, behandelt werden.
Seitens der DB Netz AG stehe der Referent für Bürgerkommunikation jederzeit für Anfragen und Anliegen zur Verfügung (E-Mail: 2sbss@deutschebahn.com). Am Donnerstag, 30. November, findet im Restaurant „Juli“ (Schloßschmidstr. 5) um 18 Uhr zudem ein Anwohner-Infoabend statt.
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