„Gordischer Knoten“
Bezirksausschuss fordert vorgezogenen Ausbau des S-Bahnhofs Laim
Geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) dann soll der S-Bahnhof Laim vorgezogen ausgebaut werden. Man sehe dies als „sehr dringlich an“, erklären die Lokalpolitiker in einem Schreiben an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Das Ganze ist auch aus Sicht des Planungsreferats möglich. Dies geht aus einem Schreiben an den BA 9 hervor. Nachdem der Planfeststellungsabschnitt PFA 1 München der 2. Stammstrecke seit knapp eineinhalb Jahren planfestgestellt ist, besteht aus Sicht der Landeshauptstadt München grundsätzlich die Möglichkeit, den Bahnhof Laim im Zusammenhang mit der Umweltverbundröhre (UVR) auszubauen.
"Dringend herantragen"
„Dies hätte den Vorteil, das die Stadtteilverbindung sowie die Umsteigebeziehungen zwischen den städtischen Verkehrsmitteln und der S-Bahn schnellstmöglich verbessert würde“, betont Stephan Reiß-Schmidt vom Planungsreferat. Da das Ganze allerdings noch nicht an die Deutsche Bahn herangetragen worden sei, „gibt es noch keine weitergehenden Abstimmungen zwischen Bahn und Landeshauptstadt München.“ Daher könne man auch noch keine Aussagen zu entsprechenden Zeitplänen treffen. Der BA 9 bittet darum, das Ganze „dringend an die Bahn heranzutragen und entsprechende Abstimmungen einzuleiten.“ Sehr wichtig wäre auch eine mögliche Terminschiene „für den Gordischen Knoten rund um den S-Bahnhof Laim.“
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hat damit auf einen Antrag des BA 9 reagiert, in dem ein aktueller Ablaufplan in Bezug auf den Umbau des Laimer S-Bahnhofs gefordert wurde. „Seit Jahrzehnten werde eine Sanierung des Bahnhofs gefordert und liegen Pläne für den Ausbau dieses wichtigen ÖPNV-Knotenpunktes vor“, erklärte Anna Hanusch, die Vorsitzende des BA 9, in ihrer Antragsbegründung. „Der Ausbau des S-Bahnhofs Laim kann im Zusammenhang mit der – parteiübergreifend sowohl von der Landeshauptstadt München und dem Freistaat Bayern gewünschten – Ertüchtigung der Sendlinger Spange erfolgen und wäre sowohl die Voraussetzung für den Stammstrecken-Tunnel als auch für eine alternative Aktivierung des Südrings“, so die Antragsinitiatorin weiter.
„Würdige Verbindung“
Nach Ansicht der Grünen-Stadträtin würde die Umweltverbundröhre „endlich eine würdige Verbindung für den Fuß- und Radverkehr schaffen“. Daneben sei sie die Grundlage „einer dringend benötigten Tram-Westtangente“. In den letzten Jahren ist das Neubaugebiet Nymphenburg Süd inklusive dem Schulzentrum an der Margarethe-Danzi-Straße fertiggestellt worden. Als letzter Baustein steht jetzt die Verwirklichung des Büro- und Gewerbekomplexes MY.O am Christoph-Rapparini-Bogen an, der in den kommenden Jahren umgesetzt wird. „Statt für diese Einrichtungen einen ausgebauten funktionsfähigen ÖPNV-Knotenpunkt zeitgleich oder vorab herzustellen, werden jetzt vermutlich mit Fertigstellung der Neubauten und dem Einzug aller Bewohner und Nutzer die langwierigen Bauarbeiten zum Umbau des Nahverkehrs einsetzen“, befürchtet die BA-Vorsitzende.
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