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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Gestiegene Lärmbelästigung
Variotrambahnen: Nach MVG-Angaben gibt es keine allgemeingültige Erklärung
Schon des Öfteren haben sich Anwohner entlang der Tram-Strecke der Linie 17 unter anderem beim Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) über die Schallimmissionen, die von den vorbeifahrenden Straßenbahntriebzügen ausgehen, beschwert (der Werbe-Spiegel berichtete). Als Grund für die gestiegene Lärmbelästigung wurden die neu eingesetzten Variobahnen aufgeführt. Bereits im Januar 2016 habe man „an mehreren Wagen auffällige Unrrundheiten festgestellt und als möglichen Serienschaden identifiziert“, erklärt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). „Gerade in den Wintermonaten gibt es immer wieder vereinzelte Beschwerden von Anwohnern.“
Diese Häufung in der kalten Jahreszeit habe mehrere Ursachen, unter anderem komme es durch Streumittel zu verunreinigten und aufgerauten Schienen und Rädern „und aufgrund tiefer Temperaturen verändert sich die Körperschallübertragung im Erdreich“, heißt es von Seiten der MVG weiter. „Da die einzelnen Linien nie sortenrein, sondern mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen besetzt werden, ist eine eindeutige Zuordnung nicht immer möglich.“
Seit Ende 2016 habe es allerdings eine vermehrte Zahl von Beschwerden gegeben. Man gehe allen Beschwerden nach. „Im Regelfall wird durch Pflegemaßnahmen an der Schiene eine Besserung erreicht“, teilt die MVG weiter mit. Die Geräuschentwicklung von Schienenfahrzeugen werde unter anderem ganz wesentlich durch den Kontakt zwischen Rad und Schiene beeinflusst. „Insbesondere erhöhte Rauigkeiten oder größere Abweichungen von der geometrischen Form könnten zu erhöhten Geräuschbeschwerden führen.“ Durch entsprechende Pflegemaßnahmen halte man die Räder und Schienen in den erforderlichen Werten. Die Intervalle dieser Pflegemaßnahmen orientieren sich nach MVG-Angaben an Erfahrungswerten für den jeweiligen Fahrzeugtyp. Bei der Einführung neuer Fahrzeuge orientiere man sich in der Regel an den Erfahrungen mit vorhandenen Fahrzeugen.
„Das Auftreten zum Beispiel von Radunreinheiten stellt grundsätzlich kein ungewöhnliches Verhalten dar, die Ausprägung kann sich aber von Fall zu Fall erheblich unterscheiden. Aufgrund der Vielzahl der Einflussmöglichkeiten sowie der komplexen Zusammenhänge gibt es keine allgemeingültige Erklärung für dieses Phänomen“, so die MVG weiter. Für den Einsatz in München werde aber gemeinsam mit dem Hersteller der Züge nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht.
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