Gespräche laufen
Rahmenbedingungen für Mittagsverpflegung an der Winthirschule verbessern
Verpflegung, Qualität, Personal und Preis – geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), sollen für die Mittagsverpflegung der Kinder des Ganztagszuges der Mittelschule am Winthirplatz die gleichen Rahmenbedingungen gelten, wie in dem angegliederten Hort, der sich auf dem gleichen Gelände befindet. Einen entsprechenden Antrag hatte das Gremium bereits im September 2014 einstimmig auf den Weg gebracht. Jetzt, knapp zweieinhalb Jahre später, kam die Antwort von Stadtschulrätin Beatrix Zurek. Die Stadt bemühe sich seit Jahren, die Versorgung der Kinder in Ganztagsklassen der Grund- und Mittelschulen sicherzustellen. So sei den Schulen eine Mitversorgung durch die sich am Standort befindlichen städtischen Kindertageseinrichtungen angeboten worden. „Ist eine solche städtische Einrichtung nicht vor Ort beziehungsweise die Küche für eine größere Anzahl an Essensteilnehmern nicht ausgelegt, werden alternative Möglichkeiten unterstützt“, betont Beatrix Zurek.
Die Kosten für Verbrauchs- und Betriebsmittel sowie die technische Ausstattung beziehungsweise deren Nutzung werden aktuell seitens der Landeshauptstadt nicht auf die von den Schulen beauftragten Caterer oder Dienstleister umgelegt, wie zum Beispiel Strom- und Wasserverbrauch oder die Spülmaschinennutzung. Diese gelte auch für den Standort am Winthirplatz. Eine Ausschreibung von Seiten der Stadt für Anbieter von Verpflegungssystemen sei bisher nur für städtische Kindertageseinrichtungen möglich gewesen. „Durch Stadtratsbeschluss ist es nun möglich, ein an den örtlichen Bedürfnissen orientiertes Betreiberkonzept zu installieren“, erklärt die Stadtschulrätin. „Um die Situation an der Grund- und Mittelschule am Winthirplatz für alle Beteiligten deutlich zu verbessern, hoffen wir auf positive Ergebnisse der Gespräche zwischen dem Kultusministerium und den kommunalen Spitzenverbänden“, so Beatrix Zurek.
Komplette Abwicklung nicht möglich
Wie die Stadtschulrätin weiter mitteilt, erfolgt die Organisation und Finanzierung der Mittagsverpflegung vor Ort im Zusammenwirken von Kommune, Schulleitung und gegebenenfalls einem externen Kooperationspartner. „Schulleitung und Kommune können hierzu in eigener Verantwortung individuelle und auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse zugeschnittene pädagogische Lösungen entwickeln, wobei die Schulen im erforderlichen Umfang mitwirken“, so Beatrix Zurek. Die Landeshauptstadt München unterstütze die Schulen mit sehr hohen Investitionskosten für die Instandsetzung und / oder den Neubau von Versorgungsküchen und Mensen. Eine komplette Abwicklung der Verpflegung könne von Seiten der Kommune nicht gewährleistet werden. „Infolgedessen kann die Kommune auch nicht zum Anstellungsträger von Küchen- oder Bewirtschaftungspersonal werden“, betont die Stadtschulrätin.
Grund für den Antrag des BA 9 im Jahr 2014 war eine Preiserhöhung für das Mittagessen, ausgelöst durch eine an der Winthirschule arbeitende Küchenkraft, die vom Lieferanten angestellt war. Dadurch wurde das gelieferte Essen mit einem Mehrwertsteuersatz (MwSt.) von 19 und nicht wie üblich mit sieben Prozent belegt. „Nur ein anderes Anstellungsverhältnis für die Küchenkraft, also nicht durch den Lieferanten, ermöglicht es, dass die gelieferten Essen mit einem MwSt-Satz von sieben Prozent belegt und dadurch deutlich günstiger für die Eltern werden“, erklärten die Lokalpolitiker. Sie schlugen vor, die Küchenkraft über die Stadt München anzustellen, so wie dies eben in Horten und Kitas geschehe – im Übrigen auch im Hort an der Winthirschule. „Für die Kinder des Ganztagszuges an der Winthirschule sollten gleiche Bedingungen herrschen, damit auch dort eine qualitative und gleichzeitig preiswerte Mittagsverpflegung angeboten werden kann“, hieß es im Antrag weiter.
Wolfgang Schwirz, der Vorsitzende des Unterausschusses Bildung und Sport im BA 9, wird sich nun schlau machen und sich beim Städtetag nach dem aktuellen Stand der Verhandlungen erkundigen. Dies hat das Lokalparlament einstimmig so beschlossen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH