"Erhebliche Mehrkosten"
Keine Skatehalle im 9. Stadtbezirk
Für die Bauphase der Skatehalle in Pasing wird es vorerst keinen Interimsstandort im 9. Stadtbezirk geben. Eine entsprechende Empfehlung aus der Bürgerversammlung Neuhausen-Nymphenburg aus dem Jahr 2016 hat das Referat für Bildung und Sport nun abgelehnt. Die Actionsportarten Skateboarding, Freestyle-Biken und Parkour seien in München sehr stark vertreten und erleben ein stetiges Wachstum, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage. Der Stadtrat habe beschlossen, ein vielseitig nutzbares Trend- und Actionsportzentrum im Planungsgebiet an der Paul-Gerhardt-Allee zu errichten. Man habe von Seiten des Referats für Bildung und Sport die Vorplanung angestoßen. Der Planungszeitraum werde derzeit auf ein Jahr geschätzt, erst danach könnten die notwendigen Baumaßnahmen beginnen. Mit einer Fertigstellung der Actionsporthalle sei nicht vor 2021 zu rechnen.
In der Bürgerversammlungsempfehlung werden aufgrund der langen Fahrzeiten der Skateboarder oder BMX-Fahrer Übergangslösungen, wie die Anmietung einer geeigneten Halle, etwa im Backstage, oder die Schaffung von Alternativlösungen, zum Beispiel das Aufstellen von Hindernissen unter der Donnersberger Brücke, vorgeschlagen. Skateboarden sei eine olympische Disziplin und eine entsprechende Halle gebe es in München seit über zehn Jahren nicht mehr, heißt es in der Antragsbegründung.
Nach Ansicht des Referats für Bildung und Sport wurde die Einrichtung einer Actionsporthalle genau damit begründet. „Diese stellt ein Novum in der Stadtverwaltung München dar und soll der großen Anzahl an Münchner Actionsportlern eine Möglichkeit geben, ihren Sport auch bei schlechtem Wetter ausüben zu können.“ Die Konzeption gehe jedoch weit über die Bereitstellung einer Halle beziehungsweise den Aufbau einzelner Hindernisse hinaus und bedürfe daher einer entsprechenden Planung sowie eines Stadtratsbeschlusses über die Finanzierung der Umsetzung. Das Actionsportzentrum München solle gleichermaßen eine Sport-, Freizeit- und Kulturstäte werden.
Übergangslösungen
„Die Anmietung einer Halle für die Überbrückungszeit ist leider nicht ausreichend“, meint das Referat für Bildung und Sport. „Es bedarf zusätzlich fest installierter Einbauten. Hierfür müssen entsprechende Planungs- und Umsetzungszeiten berücksichtigt werden. Zudem wäre auch hierfür mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen.“ Übergangslösungen in kleinerer Dimension gebe es bereits, die teilweise im öffentlichen Raum beziehungsweise auch privat angeboten werden.
Man sei seit mehreren Monaten gemeinsam mit den Actionsportpartnern bemüht, „eine geeignete Übergangshalle für Skateboarden, Biken und Parkour zu finden, die einfacheren Ansprüchen genügt und die diese anmieten könnten“. Auch um die leerstehende Halle auf dem Backstage-Gelände habe man sich bemüht und intensive Verhandlungen geführt, „die leider bisher nicht erfolgreich waren“. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat der Beschlussvorlage des Referats für Bildung und Sport in seiner jüngsten Sitzung ohne Gegenstimme zugestimmt.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH