„Ein Wagnis“
Bürger beklagen Verkehrssicherheit Landshuter Allee

Den Ampelübergang an der Kreuzung Landshuter Allee / Leonrodstraße nennt ein Stadtteilbewohner aufgrund der bei Rot rechtsabbiegenden Autos „ein Wagnis“. (Foto: Beatrix Köber)
„Das Thema ist weiß Gott nicht neu“, sagt Niko Lipkowitsch (Grüne) aus dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Dem BA wie auch den zuständigen Mobilitätsreferat (MOR) sei die problematische Verkehrslage an der Kreuzung Landshuter Allee / Leonrodstraße bekannt. Schon öfters habe man die Beschwerden der Bürger an die Behörde weitergegeben und Vorschläge zur Verbesserung gemacht, bislang jedoch ohne Erfolg. Die jüngsten Bürgerbeschwerden nimmt der BA nun zum Anlass, um sich erneut ans MOR zu wenden und eine sicherere Überquerung der Kreuzung für Fußgänger und Radfahrer zu erwirken.
„Wir probieren es jetzt nochmal“, sagt Niko Lipkowitsch (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses für Verkehr im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Den Anstoß dazu, sich wegen der Kreuzung Landshuter Allee / Leonrodstraße erneut ans MOR zu wenden, gaben zwei Bürger. „Ein Wagnis“ nennt einer der Stadtteilbewohner die Überquerungsversuche der Kreuzung. „Die für den Autoverkehr Rot zeigende Ampel für die Rechtsabbieger aus der Leonrodstraße kommend, ist extrem unauffällig - alleine in der vergangenen Woche sind an vier von fünf Tagen Autos bei Rot durchgefahren oder haben im letzten Moment aufgrund von querenden Fußgängern und Radlern gebremst“, erklärt der Bürger die Problemlage. Die Ampel für diese Fahrtrichtung liegt nicht am rechten Fahrbahnrand. „Die Autofahrer aus der Leonrodstraße sehen als erstes besagtes Stopschild inklusiv Blinklicht, schauen nach links in die Landshuter Allee, ob frei ist und fahren dann weiter“, mutmaßt der Bürger. Dies sei aus Sicht der Autofahrer durchaus nachvollziehbar, führe jedoch für Fußgänger zu gefährlichen Situationen. „Vor allem für Kinder, die alleine unterwegs sind, ist dieser Übergang höchst gefährlich“, erklärt er. Lösen ließe sich das Problem vermutlich durch ein Verlegen der Ampel oder eine zusätzliche Lichtzeichenanlage, die für Fahrzeuge aus der Leonrodstraße eindeutig zu erkennen ist, schlägt der Bürger vor.
„Immer abschlägig beschieden“
Problematisch ist zudem das regelwidrige Rechtsabbiegen aus der Landshuter Allee in die Leonrodstraße Richtung Rotkreuzplatz, das ein anderer Bürger beim BA 9 beklagt. „Mir selbst, aber auch meinen Kindern, wurde bereits mehrfach durch Rechtsabbieger die Vorfahrt auf dem Radweg genommen, oder wir wurden als Fußgänger fast überfahren“, beklagt der Mann. Kontrollen, Kameras, eine Einbahnregelung oder auch eine Schranke wie sie in der Lothstraße aufgestellt wurde, könnten eventuell helfen – der Bürger hofft auf Hilfe aus dem BA.
Hier hat man für die Beschwerden ein offenes Ohr und kennt die Problemlage gut. Das gleiche Bürgeranliegen wurde auch schon früher vom MOR geprüft, jedoch „immer abschlägig beschieden“, erklärt Niko Lipkowitsch. Jetzt startet das Gremium einen neuen Anlauf und unterbreitet der Behörde einen weiteren Vorschlag: Die zwei-Phasen Ampel beidseitig vor dem querenden Radweg in der Leonrodstraße zu platzieren, gegebenenfalls unter Entfall von drei Parkplätzen, um einen Rückstau auf die Tramgleise zu verhindern. „Dies würde einem versehentlichen Überfahren, wie es auch nach eigenen Erkenntnissen des BAs immer wieder passiert, vorbeugen“, erklärt der BA in einem kürzlich ans MOR gesendeten Schreiben. Zudem wurde die Polizei gebeten, nochmal „ein Auge auf die regelwidrigen Rechtsabbieger zu haben“.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH