Dilemma in der Fürstenrieder Straße
"Als ehemaliges langjähriges BA-Mitglied verfolge ich mit großem Interesse die Diskussion um die Tram-Westtangente. Einerseits ist diese Tangente vom öffentlichen Fahrgastaufkommen her, das noch steigen wird, mit einer gegenüber dem Bus leistungsfähigeren Trambahn unstrittig am wirtschaftlichsten zu betreiben, andererseits ist diese Tangente aber auch für den starken Individualverkehr eine der wichtigsten Verkehrsachsen und verträgt kaum Einschränkungen, wie die beabsichtigte Verringerung von drei auf zwei Fahrspuren im Zuge des Trambahnbaus.
Über diese Reduzierung der Fahrbahnspuren in der Fürstenrieder Straße könnte man "großräumig" nachdenken, wenn der Mittlere Ring kreuzungsfrei ausgebaut ist und der Autobahnring Süd geschlossen würde. Diese Schließung des Autobahnrings hoffe ich inständig, will niemand mehr ernsthaft wollen, denn damit würde der Waldgürtel im Süden Münchens mehr oder weniger zerstört. Man muss sich nur mal den Flächenbedarf eines Autobahnkreuzes zwischen der Garmischer Autobahn un dem Autobahnring Süd mitten im Forstenried Park vorstellen!
Damit dieses 'Dilemma' in der Fürstenrieder Straße jetzt bzw. in naher Zukunft gelöst werden kann und der Trambahnbau sich nicht ewig verzögert, hätte ich folgende Anregung: Im Rahmen des noch zu entwickelnden abschließenden Verkehrskonzepts ist zu untersuchen, ob es vom Verkehrsaufkommen her in der Fürstenrieder Straße wirklich auf der ganzen Länge drei Fahrspuren pro Richtung für den Individualverkehr braucht? Für die Streckenabschnitte, wo dies der Fall ist, müsste es doch bei der verfügbaren Breite des gesamten Straßenplanums möglich sein, die Geh- und Radwege (ggf. künftig abschnittsweise gemeinsame Geh-/Radwege), die Grünstreifen (ggf. teils mit und teils ohne Bäume) und die Parkbuchten in der Fürstenrieder Straße so umzugestalten, dass neben der Trambahntrasse noch für jeweils 2 x 3 Fahrspuren oder für 1 x 3 und 1 x 2 Fahrspuren genügend Platz ist? Ich hoffe, dass meine Anregungen bei den zuständigen Gremien zum Nachdenken auffordert und Beachtung findet."
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