Die "Kultur im Trafo" startet
Erste Mitgliederversammlung des Vereins für Stadtteilkultur im neuen Kultur- und Bürgerzentrum

Der Vorstand des Vereins für Stadtteilkultur Neuhausen-Nymphenburg: v.l. Gertrud Schröther (Schatzmeisterin), Wolfgang Schwirz (Stellv. Vorsitzender), Ingeborg Staudenmeyer (Vorsitzende), Franz Schröther (Beisitzer) und Apollonia Pramberger (Schriftführerin). Auf dem Foto fehlt Niko Strnad (Beisitzerin).. (Foto: Franziska Velte)
Zwei Jahre ohne Veranstaltungen bedeuteten für den Vorstand des Vereins für Stadtteilkultur Neuhausen-Nymphenburg kein Nichtstun, im Gegenteil. Dies wurde aus dem Rechenschaftsbericht der Vereinsvorsitzenden Ingeborg Staudenmeyer in der ersten Mitgliederversammlung seit Mai 2019 deutlich, die im neuen Kultur- und Bürgerzentrum stattfand. So gab es allein 35 Vorstandssitzungen, dazu kamen regelmäßige Baubesichtigungen im entstehenden Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums, wobei der Verein diverse Mängel feststellte, die dann beseitigt werden mussten. Um die Möblierung und die Einrichtung des Trafos kümmerte sich ebenfalls der Kulturverein. Und mit Ariane Champeimont konnte auch eine hauptamtliche Geschäftsführerin für das Haus gewonnen werden. In dieser Zeit verstrichen übrigens auch sechs anvisierte Eröffnungstermine, weil erst der Baufortschritt stockte und dann die Corona-Pandemie kam.
Verein ist Träger des Zentrums
Als sich im letzten Jahr die Möglichkeit bot, im Außenbereich Veranstaltungen durchzuführen, entwickelte der Verein die Idee, Konzerte in Neuhauser Wirtsgärten zu veranstalten. Unter dem Titel "Sommer in Neuhausen" gab es im Sommer 2020 die ersten Konzerte. In diesem Sommer fand nun die zweite Runde statt, wieder mit großem Erfolg bei der Bevölkerung im Viertel. Und schließlich konnte auch noch ein Wirt gefunden werden, der das "Bistro im Trafo" betreibt. Der Pachtvertrag wurde am 31 August unterschrieben, einen Tag vor der Öffnung des Bistros.
Seit 1. September ist der Verein nun offiziell Träger des Zentrums, das den Namen "Kultur im Trafo" trägt, ein Name, den der Verein selbst gewählt hat. Jetzt gilt es, dieses mit Leben zu erfüllen. In den letzten Monaten und Wochen haben sich schon viele Interessierte gemeldet, die Veranstaltungen und Treffen durchführen wollen. "Wir haben schon jede Menge Buchungen allein im Herbst und Winter", betonte Staudenmeyer. Die erste Veranstaltung, die der Verein zusammen mit dem "Münchner Forum" und der Geschichtswerkstatt Neuhausen durchführt, ist eine Ausstellung vom 9. bis 23. September zum Thema "Hochhäuser in Neuhausen", ein hochemotionales Thema, das durch die Hochhauspläne an der Paketposthalle befeuert wird. "Wir wollen damit den Neuhauserinnen und Neuhausern die Möglichkeit geben, sich zu informieren und ihre Vorstellungen einzubringen", so Staudenmeyer.
Mit Leben erfüllen
Für Veranstaltungen im Jahr 2022 befindet sich der Kulturverein in der Planungsphase. Hierzu nur einige Beispiele: Wenn es die Corona-Situation zulässt, soll Neuhausen zur Faschingshochburg werden. Hierzu soll es in Zusammenarbeit mit dem Faschingsclub Neuhausen mehrere Veranstaltungen geben vom Weiberfasching über einen Faschingsball bis zum traditionellen Faschingstreiben auf dem Rotkreuzplatz. Ebenfalls geplant sind ein "Hoagartn", Kinonachmittage, Konzerte und die Vorträge von Franz Schröther von der Geschichtswerkstatt.
Doch nicht nur der Verein will "Kultur im Trafo" mit Leben erfüllen. Aufgerufen sind alle Künstlerinnen und Künstler, alle Bürgerinnen und Bürger und alle Vereine im Viertel, das neue Haus anzunehmen und sich dort zu treffen. Am Samstag fand eine Ortsbegehung per Video statt, woraus ein Film entsteht, der das Haus und seine vielfältigen Möglichkeiten vorstellt. Neben dem großen Saal für bis zu 199 Besucher gibt es noch vier unterschiedlich große Gruppenräume und einen Bandübungsraum. "Wir als Verein sind bereit, für alle ein guter Gastgeber zu sein", so Ingeborg Staudenmeyer.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH