„Blick über den Tellerrand“
Talkrunde im Backstage: Stephan Pilsinger im Gespräch mit Gloria Fürstin von Thurn und Taxis und Prälat Wilhelm Imkamp
„Ethik und Werte in Wirtschaft und Gesellschaft“ lautete der Titel einer Veranstaltung, zu der Stephan Pilsinger, Bundestagskandidat der CSU München-West, ins Backstage eingeladen hatte. Die Veranstaltung war auch gleichzeitig der Neujahrsempfang der Jungen Union München. „Das Ganze hier im Backstage abzuhalten ist nicht alltäglich“, betonte der 30-Jährige. „Das Backstage und die CSU bringt man ja nicht sofort zusammen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir hier sein durften. Das Backstage ist eine tolle Einrichtung.“
Als Ehrengäste begrüßte Stephan Pilsinger Gloria Fürstin von Thurn und Taxis sowie Prälat Wilhelm Imkamp auf dem Podium. Mit ihnen sprach der Mediziner über den Anspruch einer werteorientierten Politik und darüber, wie sich Werte als Unternehmer umsetzen lassen. „Im Wahlprogramm sind oft konkrete plastische Dinge gefragt“, betonte Stephan Pilsinger. „Aber ich glaube, dass wir in allen Sachforderungen, die in der Politik diskutiert werden, auch über grundsätzliche Fragen reden sollten.“ In der Zeit seiner Bewerbung um ein Mandat ist dem CSU-Kandidaten nach eigenen Angaben wichtig, auch einen Blick über den Tellerrand der Tagespolitik zu werfen.
„Das Leben ist ein ethisches Abwägen“
„Wenn man als Christ groß wird, ist eigentlich das ganze Leben ein ethisches Abwägen“, sagte Gloria von Thurn und Taxis. „Nächstenliebe muss sich im ganzen Leben bewähren.“ Die Ethikerziehung fange schon in der Schule an, ergänzte Wilhelm Imkamp. „Mit den digitalen Medien muss man sehr sorgfältig umgehen. Nichtsdestotrotz kann jedes Medium missbraucht werden“, so der Prälat. Das war beim Buchdruck, beim Rundfunk, beim Fernsehen so – und jetzt eben auch im Internet. Der Unwert des Missbrauchs setzt den Wert des Gebrauchs voraus.“
Der Prälat übte zudem Kritik an der aktuellen Erscheinungsform des Kapitalismus. Obwohl die Kirche aktiv am Wirtschaftsleben teilnehme, habe man alles Extreme immer in schärfster Form abgelehnt. „Die meisten mächtigen Manager sind nicht Eigentümer ihrer Firma. So erklären sich auch die absurd hohen Gehälter und Bonizahlungen. Das Geld wird nicht mehr als Geld sondern nur noch als reine Egobestätigung angesehen“, betonte er. „Manager sind Söldner im Zuge einer entpersonalisierten Wirtschaft.“
„Geradlinig und ehrlich“
Daneben standen aber auch Themen wie die Erbschafts- und die Reichensteuer, die aktuelle Politik und die Glaubwürdigkeit der Politiker auf dem Programm. „Wichtig ist es geradlinig und ehrlich zu sein“, sagte Gloria von Thurn und Taxis. „Es geht darum geradlinig und manchmal auch unbequem zu sein. Politiker müssen sich ein Profil zutrauen und dürfen auch widersprechen. Wir Wähler sehnen uns nach einem Politiker mit Kreuz und Profil, der anständig ist und der vor allen Dingen nicht lügt.“ Prälat Wilhelm Imkamp gab Stephan Pilsinger noch mit auf den Weg: „Stehen Sie zu Ihrer Partei, lernen Sie erkennbar zu sein und stehen Sie zu Ihren Werten, auch wenn das manchmal unbequem ist. Wir brauchen anständige Menschen, denen man den Anstand ansieht und auch glaubt.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH