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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Bezahlbarer Wohnraum mit Ablaufdatum“
Podiumsdiskussion zur Zukunft der Eisenbahnergenossenschaften
„Bezahlbarer Wohnraum mit Ablaufdatum – wie geht es weiter mit den Eisenbahnergenossenschaften?“ – so lautet das Thema der öffentlichen Podiumsdiskussion, zu der der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) am Montag, 8. Oktober, ins Backstage (Reitknechtstr. 6) einlädt. Beginn ist um 18.30 Uhr (Dauer: zirka zwei Stunden). An der Diskussion zu dem hochaktuellen Thema nehmen Vertreter aus der Kommunal- und Landespolitik teil – mit dabei sind Walter Zöller (planungspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Stadtrat), Diana Stachowitz (SPD-Landtagsabgeordnete), Katharina Schulze (Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag), Gabriele Neff (stellvertretende Fraktionsvorsitzende und FDP-Landtagskandidatin), Karl-Heinz Wittmann (Freie Wähler-Landtagskandidat) und Klaus von Birgelen (ÖDP-Landtagskandidat).
"Ungewisse Zukunft"
Die Baugenossenschaft München-West des Eisenbahnpersonals habe in Neuhausen-Nymphenburg mehrere große Wohnblöcke in Erbbaurecht, deren Verträge bald auslaufen, erklärt Anna Hanusch, die Vorsitzende des BA 9. „Die vom Bundeseisenbahnvermögen geforderte Ablösesummen sind durch die Baugenossenschaft mit den derzeitigen Mieteinnahmen nicht zu leisten.“ Die Mitglieder der Baugenossenschaft, und damit die Bewohner, stehen nach Angaben der Grünen-Stadträtin vor einer ungewissen Zukunft und fragen sich: Werden die Gebäude doch einfach an den Meistbietenden verkauf und wird es zu einer weiteren Verdrängung von lang im Stadtbezirk wohnenden Menschen kommen?
"Mietspiegel steigt"
Insgesamt betreffe das Thema nicht nur Mieter in Neuhausen-Nymphenburg; es gibt mehrere ähnliche Fälle in der Landeshauptstadt. „Mit dem Verlust der Wohnungen im genossenschaftlichen System wird der ohnehin schon angespannte Wohnungsmarkt in München um weitere bezahlbare Wohnungen ärmer, mit den zu erwartenden Mieterhöhungen steigt der Mietspiegel“, so Anna Hanusch weiter. Dies sei jedoch kein singuläres Münchner Problem, sondern betreffe viele Ballungsräume in Deutschland. Im Rahmen der Podiumsdiskussion wolle man mit Vertretern aus der Politik sowie mit den Betroffenen diskutieren und gegebenenfalls Lösungsvorschläge erörtern.
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